: Bleiben trotz Onlinestudium
US-Regierung zieht Regelung zu ausländischen Studierenden zurück
Die drohende Ausweisung zahlreicher ausländischer Studierender aus den USA ist vom Tisch: Die US-Regierung nimmt eine geplante Visaregelung zurück, mit der ausländische Studierende bei der ausschließlichen Belegung von Onlinekursen im Wintersemester zur Ausreise gezwungen werden sollten. Das geht aus dem Protokoll der Anhörung eines Bundesgerichts in Boston vom Dienstag hervor. Die Einwanderungsbehörde ICE hatte die umstrittene Regelung in der vergangenen Woche angekündigt. Ausländische Studierende an US-Unis, an denen von Herbst an wegen des Coronavirus nur Onlinekurse angeboten werden, sollten das Land verlassen oder an Hochschulen mit persönlichen Vorlesungen wechseln. Die Elite-Universitäten Harvard und MIT hatten gegen die Maßnahme geklagt. 180 US-Universitäten sowie 26 Städte und Bezirke schlossen sich an. Außerdem gingen 17 US-Bundesstaaten sowie der Hauptstadtbezirk Washington juristisch gegen die Regelung vor. Im Protokoll der Anhörung heißt es, die Regierung verwerfe die geplante Maßnahme. Nach Angaben des Instituts für Internationale Bildung studierten 2018/2019 knapp 1,1 Millionen Ausländer in den USA. Sie tragen nach einer Analyse der Bildungsorganisation Nafsa umgerechnet rund 36 Milliarden Euro zum Bruttoinlandsprodukt der USA bei. (dpa)
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