unterm strich
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Der ehemalige „Tatort“-­Schau­spieler Tilo Prückner ist tot. Er sei am vergangenen Donnerstag überraschend gestorben, teilte die ARD am Montag unter Berufung auf Angaben seiner Familie mit. Kauzig, verschroben, manchmal grantig – so waren viele der Charaktere, die Prückner spielte. Bekanntheit erlangte der Schauspieler vor allem durch seine zahlreichen Auftritte in Fernsehformaten der Öffentlich-Recht­lichen. Von 2001 bis 2008 spielte er den Kommissar Holicek an der Seite von Robert Atzorn im Hamburger „Tatort“. In der ARD-Krimi-Serie „Rentnercops“ war er bis zuletzt zu sehen. Zudem besetzte Prückner zahlreiche Nebenrollen, etwa in der ZDF-Krimiserie „Kommissarin Lucas“. Seine Karriere begann er Anfang der 60er Jahre mit einer Schauspielausbildung in München. Prückner ist Mitbegründer der Schaubühne Berlin, spielte am Schauspielhaus Zürich und am Bayerischen Staatsschauspiel. Für seine Rolle in der Kinokomödie „Bomber & Paganini“ an der Seite von Mario Adorf erhielt er 1976 den Deutschen Darstellerpreis. Ende 2013 veröffentlichte Prückner seinen ersten Roman, „Willi Merkatz wird verlassen“. Er starb im Alter von 79 Jahren in Berlin.

Jetzt bekommt auch England ein Rettungs­paket für die Kultur. Mit 1,57 Milliarden Pfund (1,74 Milliarden Euro) will die britische Regierung Kultureinrichtungen in der Coronakrise vor dem Kollaps bewahren. Das Geld kommt unter anderem Theatern, Galerien, Museen und Veranstaltungsorten für Musik-Events im Land zugute. Auch unabhängige Kinos und Kulturerbestätten sollen von den Maßnahmen profitieren.

Zuvor hatten die Einrichtungen wochenlang eindringlich um Unterstützung gebeten, weil sie einen Zusammenbruch befürchteten. Viele Kulturschaffende zeigten sich nun positiv überrascht über die Höhe der Unterstützung. Neben Zuschüssen gibt es auch Darlehen. Premier Boris Johnson bezeichnete in einer Mitteilung der Regierung vom Sonntagabend die Kulturbranche als „das schlagende Herz“ Großbritanniens. Kulturminister Oliver Dowden erklärte: „Unsere Kunst und Kultur sind die Seele der Nation (…) Sie sind der Dreh- und Angelpunkt unserer weltbesten und schnell wachsenden Kreativbranche.“