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Ethikkommission kritisiert

Die Ethikkommission der Pflegekammer Niedersachsen hat für die mutmaßlichen Misshandlungen in einem Celler Pflegeheim neben Fehlverhalten auch organisatorische Zwänge verantwortlich gemacht. Die Arbeitsbedingungen mit Zeitdruck und chronischem Personalmangel verhinderten oftmals den notwendigen Beziehungsaufbau zwischen Pflegenden und Bewohnerinnen und Bewohnern, erklärte die Kommission am Montag in Hannover. Die Überlastung und Erschöpfung des Personals sowie fehlende Beziehungskompetenzen führten zu moralischem Stress und zu einem „Abgleiten in kalte Routinen“. In der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass drei mittlerweile entlassene Pfleger Bewohner ganze Nächte lang fixiert oder ihnen die Hilfe beim Toilettengang verweigert haben sollen. (epd)

HSV verpflichtet

Daniel Thioune wird neuer Trainer beim Fußball-Zweitligisten Hamburger SV. Der 45 Jahre alte Coach des Liga-Rivalen VfL Osnabrück tritt beim HSV die Nachfolge von Dieter Hecking an, dessen am 30. Juni ausgelaufener Vertrag nach dem verpassten Aufstieg nicht verlängert wurde. Die Hamburger bestätigten die Verpflichtung am Montag. Da Thiounes Vertrag in Osnabrück noch für eine Saison gültig war, müssen die Hamburger die laut einer Ausstiegsklausel fällige Ablöse von angeblich 300.000 Euro für den Ex-Profi bezahlen. Über die Ablösemodalitäten sei Stillschweigen vereinbart worden, hieß es von Osnabrück. (dpa)

Polizei prüft

Nach der Verbreitung von Videoaufnahmen eines Einsatzes der Hamburger Polizei im Stadtteil Billstedt hat die Polizei die Prüfung des Vorgehens eines Beamten veranlasst. Auf dem Video ist zu sehen, wie ein Beamter einem am Boden liegenden Mann mehrfach mit der Faust gegen den Kopf schlägt. Der Fall wurde an das Dezernat Interne Ermittlungen (DIE) übergeben. Nach ersten Ermittlungen bestehe kein Grund zur Annahme, dass der Beamte mit der Anwendung körperlicher Gewalt gegen die geltenden Dienstauflagen verstoßen hätte, so ein Sprecher. So habe der Mann, der wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung vorläufig festgenommen werden sollte, Widerstand geleistet. Der 25-Jährige war laut Polizeiangaben am Mittwoch nahe des Billstedt-Centers bei einem Streit mit einem Messer leicht verletzt worden. Die von Passanten verständigten Polizeibeamten trafen den blutverschmierten Mann am Bahnhof an. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich bereits eine Menge von etwa 100 Menschen gebildet. Als der Mann sich der Kontrolle widersetzte, hätten sich Umstehende solidarisiert und Gegenstände auf die Polizeibeamten geworfen. (dpa)

Verein gründet

An der deutsch-dänischen Grenze hat sich ein Trägerverein für das „Minderheiten-Kompetenz-Netzwerk Schleswig-Holstein/Süddänemark“ gegründet. Ziel ist es, das Verständnis für nationale, alteingesessene Minderheiten zu fördern, teilte die Staatskanzlei am Montag in Kiel mit. Das Netzwerk will Sprache und Kultur der Minderheiten sowie den Erfahrungsaustausch zwischen den Minderheiten und Volksgruppen unterstützen. (epd)

Verband kritisiert

Der Sozialverband VdK Niedersachsen-Bremen hat von der Politik eine strengere Überwachung gefordert, damit die Barrierefreiheit im Bahnverkehr eingehalten wird. „Immer wieder hören wir von Mitgliedern, dass sie wegen technischer Probleme nicht in einen gebuchten Zug einsteigen konnten und am Bahnsteig stehengelassen wurden“, kritisierte der VdK-Landesvorsitzender Friedrich Stubbe am Montag in Oldenburg. Es werde immer wieder deutlich, dass der Weg zu einer vollständigen Barrierefreiheit noch sehr weit sei. (epd)