: Gotteskrieger von nebenan
taz Salon zum „Dschihad made in Germany“
Wenn Salafisten in den Fußgängerzonen Korane verteilen, wirken sie mit ihren Bärten und den langen Gewändern eher skurril. Es gibt allerdings nicht wenige, die in den ultraorthodoxen Muslimen eine echte Gefahr sehen: Erst im Juni gab es eine bundesweite Großrazzia, in der Wohnungen und Vereinsheime durchsucht wurden.
Der Salafismus gilt als die „am schnellsten wachsende Jugendbewegung Deutschlands“, und die Behörden sind alarmiert: Fast immer, wenn fanatische Muslime in Deutschland Anschläge planen oder verüben, kommen sie aus der salafistischen Szene. Das gilt für die Attentäter des 11. September genauso wie für die „Hamburger Reisegruppe“, die 2009 zum Dschihad nach Afghanistan aufbrach.
Nun ist die Mehrheit der Salafisten zwar streng religiös und lehnt den westlichen Lebensstil ab, wird aber nicht gewalttätig. „Wer als Jugendlicher in Deutschland heute seine Eltern schockieren will, lässt sich einen fusseligen Bart wachsen und schließt sich den Salafisten an“, schreibt taz-Redakteur Wolf Schmidt in seinem Buch „Jung, deutsch, Taliban“. Im taz Salon diskutiert er mit der taz-Kolumnistin Kübra Gümüsay, es moderiert taz-Redakteur Daniel Bax. (taz)
Kulturhaus 73, Schulterblatt 73, 19.30 Uhr