piwik no script img

Hinter den Leckereien

Raffinierter Schmuggelversuch am Niederrhein

Ein paar Jährchen ist es jetzt schon her, dass die vom Niederrhein stammenden Wahrheitistas in ihrer Jugend einer Lieblingsbeschäftigung nachgingen – in Amsterdam erworbene Antriebsstoffe über die heimatliche Grenze schmuggeln. Zuvor stopfte man die verbotenen Dinge in die Socken oder an noch müffelndere Stellen, oder man griff zu einem nicht gerade originellen, aber seltsamerweise alle Zöllner täuschenden Trick: Man leerte eine Chips- oder Plätzchenrolle halb und verstaute die Sore hinter den Leckereien. Funktionierte immer. Dass es sich dabei aber um einen „raffinierten Schmuggelversuch“ handelte, erfuhren wir erst gestern aus einer Pressemitteilung des Hauptzollamts Krefeld: „Mit Gras in der Chipsdose beim Grenzübertritt aufgefallen.“ Der Zoll habe ein Pärchen auffliegen lassen, das in „einer besonders hergerichteten Chipsdose“ Marihuana und Haschisch versteckt hatte. Offenbar haben die cleveren Krefelder Zöllner den uralten Trick erst jetzt, Jahrzehnte später, entdeckt und versuchen ihn nun, als „raffiniert“ zu überhöhen, um ihre Großtat gleich größer erscheinen zu lassen. Das sind immer noch die selben Pfeifen wie früher.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen