Verkrampftes Glück

Christian Streich will Angela Merkel treffen

Seitenlinienfoto: ap

Ein kleiner unsportlicher Satz entschlüpfte dem Freiburger Trainer Christian Streich gestern in einem Interview mit der Sport Bild. Das Rumpelstilzchen der Fußball-Bundesliga würde gern einmal Bundeskanzlerin Angela Merkel treffen, sagte Streich: „Ich glaube, viele in unserem Land würden sie gerne kennenlernen – zum Glück.“ Wäre das wirklich so ein Glücksfall? Abgesehen davon, dass Merkel für viele ein Lieblingshassobjekt ist, verlaufen solche Treffen mit öffentlichen Übergestalten nur selten glücklich, sondern eher verkrampft. Verblüffenderweise heißt es dann später immer, privat sei die Kanzlerin ja ganz anders und eine lustige Person. Und da beginnt dann die Herrschaftsprosa, denn tatsächlich ist Merkel privat genau so dröge wie in der Öffentlichkeit. Denn wer ist schon Angela Merkel? Ist sie mal aufgestiegen? Wie viele Meisterschaften hat sie errungen? Wie viele Pokale hat sie im Schrank? Wirklich lustig wäre es, wenn der Oberquirl Christian Streich bei einem Treffen mit der Kanzlerin eben das täte, was er am besten kann: von der Seitenlinie die Tempoverschlepperin Merkel anscheißen, dass die Tribünen wackeln. Das wäre ein wahres Glück.