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US-Banken vor Verlusten

Mit milliardenschweren Sicherheitspuffern rüsten sich die großen US-Banken in der Coronapandemie für eine drohende Lawine von Kreditausfällen. Die Krisenvorsorge ließ die Gewinne der Branchenriesen bereits massiv einbrechen, wie die Geschäftsberichte am Mittwoch zeigten. Doch die größten Belastungen stehen erst noch bevor.

Bei der US-Großbank Goldman Sachs blieb im abgelaufenen Quartal unter dem Strich ein Gewinn von 1,1 Milliarden US-Dollar (1,0 Mrd. Euro) und damit nur noch gut halb so viel wie ein Jahr zuvor. Um sich für faule Kredite zu wappnen, legte die Bank 937 Millionen Dollar zur Seite und damit über viermal so viel wie vor einem Jahr. Immerhin führte der verstärkte Handel dazu, dass Goldman Sachs die Nettoerträge mit gut 8,7 Milliarden Dollar fast auf dem Vorjahresniveau halten konnte. Die enormen Rückstellungen sind aber ein klarer Hinweis darauf, auf was für einen heftigen Konjunktureinbruch Großbanken sich einstellen.

Die Citigroup erlitt im ersten Quartal verglichen mit dem Vorjahreswert einen Gewinneinbruch um 46 Prozent auf 2,5 Milliarden Dollar (2,3 Mrd. Euro). Bei der Bank of America sackte das Ergebnis um 45 Prozent auf 4,0 Milliarden Dollar (3,7 Mrd. Euro) ab. Und Branchenführer JPMorgan Chase erlitt einen 70-prozentigen Gewinneinbruch – Rückstellungen in Höhe von 8,3 Milliarden Dollar (7,6 Mrd. Euro) drückten die Bilanz. Den Konkurrenten Wells Fargo erwischte es noch schlimmer – hier brach der Gewinn sogar um 89 Prozent ein. (dpa)