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Literaturpreis für den Regisseur und Autor Milo Rau

Der Gerty-Spies-Literaturpreis der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pflaz geht dieses Jahr an Milo Rau, wie gestern bekannt wurde. Der Preis ging zuletzt im Jahr 2017 an den Schriftsteller Ralf Rothmann, zu den bisherigen Preis­trä­ge­r*in­nen zählen unter anderen die Autoren Navid Kermani, Juli Zeh, Günter Wallraff, Eva Menasse und Christoph Hein.

Milo Rau ist der erste Regisseur und Dramatiker, der mit dem Gerty-Spies-Literaturpreis ausgezeichnet wird. „Kunst und Theater waren immer auch politisch, angefangen vom Theater der griechischen Antike bis hin zu Friedrich Schiller und Bertolt Brecht. Augusto Boal, Thomas Bernhard, Christoph Schlingensief oder Heiner Müller stehen ebenfalls für diese Verbindung. Heute ist dies der Regisseur und Autor Milo Rau“, so begründet die Jury ihre Wahl. Es ist geplant, dass die Preisverleihung am 24. Mai 2020 – vorbehaltlich der weiteren Entwicklung der Coronakrise – stattfindet.

Angela Merkel: Ein Jahr ohne Emil Nolde

Nach der großen Emil-Nolde-Ausstellung in Berlin und dem Rauswurf zweier Bilder des mit Nazi-Vergangenheit belasteten Malers aus dem Kanzleramt hat sich die Wahrnehmung der Ex­pres­sio­nis­mus-­Ikone gewandelt. „Der Blick auf Nolde ist differenzierter geworden“, sagte Christian Ring, Direktor der Stiftung Seebüll Ada und Emil Nolde, der dpa in Berlin. „Vorher hat man sich mit Nolde nur als Opfer und in dem Kontext seiner wunderbaren Bilder auseinandergesetzt.“

Aus Sicht des Chefs des Nolde-Museums ist es „für viele Menschen unglaublich schwierig nachzuvollziehen, dass der Schöpfer dieser wunderbaren Bilder ein Nationalsozialist, ein Antisemit gewesen ist. Das passt nicht ganz in unser Bild, das wir von ihm haben.“ Nolde wurde von den Nazis zwar als „entarteter Künstler“ diffamiert, war aber auch NS-Parteimitglied, Antisemit, Rassist und bis zum Ende der NS-Zeit überzeugter Nationalsozialist.

Theater schneidern Mundschutz

Mehrere Theaterwerkstätten wollen in der Coronakrise helfen und fertigen nun einfache Schutzmasken. Erste Aufträge hat zum Beispiel der Berliner Bühnenservice, der normalerweise für Opernhäuser und das Staatsballett arbeitet.