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Lange Nadeln für Uschis

Tätowieren aus dem Homeoffice für Helden

Foto: Stempelfoto: reuters

Endlich! Das wichtigste Problem in diesen Zeiten von „in diesen Zeiten“ ist gelöst. Es können wieder Uschistempel in die Haut geritzt werden: „Wie Tätowierer jetzt auch online tätowieren können“, beschrieb uns gestern ein Start-up aus Kassel in einer Pressemitteilung. Da brauchen die Tattoo-Ritzer aber besonders lange Nadeln, um vom Homeoffice aus all die Körper der Supermarktkassiererinnen und Lastwagenfahrer auf der Wohnzimmercouch zu erreichen. Die Helden der Unterschicht jubeln bestimmt schon und suchen die letzten freien Stellen auf den dicken Hautflächen. Platz für ein Helden-Tattoo mit Corona-Zeichnung zur Erinnerung an die schwere Zeiten anno 2020. Doch halt! Online tätowieren funktioniert in Wahrheit ganz anders, wie uns die Startupper mitteilen: mit „Klebetattoos“! „Tatyou“ heißt die grandiose Idee und soll ganz besonders „hochwertig“ sein. „Die Qualität ist so hoch, dass auch hartgesottene Old School Tätowierer … dabei sind“, heißt es. Abziehbildchen? Tattoos nicht für die Ewigkeit? Entfernbare Uschistempel? Das ist ja wie früher in der Bravo! Klebebildchen, damit Mutti nicht schimpft. So geht’s nicht, ihr Scheintätowierer!

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