Mehr Platz Protest gegen Massenunterbringung

Die in der beschönigend „Erstaufnahmestelle“ genannten Sammelunterkunft Lindenstraße untergebrachten Geflüchteten bilden nach Seuchenschutzkriterien einen einzigen 500-Personen-Haushalt. Dass sie alle gemeinsam protestieren, hätte das Ordnungsamt bedenklich gefunden. Dass 50 von ihnen gegen die unerträglichen Zustände demonstrieren, hat es unter Auflage eines Abstandsgebots erst erlaubt, dann ohne Angabe von Gründen verboten. Willkür kann aber die gerechte Sache nicht bremsen: Stattdessen forderten am Freitagnachmittag mit deutlich mehr räumlicher Distanz, als sie in der Unterbringung wahren können, zehn Insassen des Lindenstraßen-Lagers per Kundgebung eine menschenwürdige Unterbringung. Um die Lage zu entschärfen, hat nun laut Sozialbehörde der Umzug von 100 der BewohnerInnen in die Jugendherberge begonnen. Foto: Hannes von der Fecht