: Helfen per Mausklick
Auf der Onlineplattform Betterplace können nun gezielt lokale Projekte unterstützt werden
Die Schülerhilfe Rollberg sucht fünf Freiwillige, die am Nachmittag Kinder aus dem Viertel bei den Hausaufgaben betreuen. Der Berliner Straßenchor bittet um Spenden für die Proberaummiete und die Verpflegung der rund 40 teils obdachlosen SängerInnen. Die OrganisatorInnen der „Silent Climate Parade“ wollen 1.000 Kopfhörer finanzieren und suchen einen Fotografen. Drei aktuelle Beispiele, wofür das Portal www.berlin.betterplace.org genutzt wird. Es gehört zur Onlineplattform www.betterplace.org, auf der bereits seit 2007 Spendensammler und Spender im Netz zusammenfinden können.
Neu daran ist, dass speziell Berliner Projekte präsentiert werden. „50 Prozent der Spenden wurden auch bisher schon lokal verwendet“, sagte Till Behnke, Gründer der Plattform Betterplace, am Mittwoch bei der Präsentation des neuen Portals. „Deshalb wollten wir das stärker fördern.“ In den nächsten Wochen sollen Plakate auf das Portal aufmerksam machen. Das Motto der Kampagne: „Kiekt ma, wie wir Berlin verändern können.“ Auch der Senat unterstützt Betterplace: „Wir wollen die Hauptstadt der Engagierten werden“, sagte Staatssekretärin Hella Dunge-Löper zum Start der Aktion.
Vielfalt ist gewollt
Derzeit präsentieren sich 138 Initiativen der Stadt auf der Seite, die bereits seit einigen Wochen online ist – dabei ist Vielfalt gewollt und von der integrativen Klettergruppe bis zum temporären Kunstprojekt alles dabei. Die einzelnen Projekt pflegen ihren Auftritt selbstständig. Sie stellen sich vor, informieren über Aktuelles und geben ihren konkreten Bedarf an – egal ob Geld, Sachspenden oder ehrenamtliche Mitarbeiter gesucht werden. Die potenziellen Spender können dadurch ganz gezielt Projekte auswählen, helfen und zudem genau sehen, wie ihr Geld verwendet wird. „Alle Spenden gehen zu 100 Prozent an den entsprechenden Empfänger“, sagte Till Behnke. „Kosten für die Verwaltung des Portals oder die Mitarbeiter werden über Kooperationen finanziert.“
Auch das Bildungszentrum Gelbe Villa sammelt Spenden über www.berlin.betterplace.org. Die Kreuzberger bieten kostenlose Kurse für Kinder und Jugendliche an, in denen sie basteln, malen oder Theater spielen können. Das Projekt war bereits fünf Jahre lang auf der allgemeinen Plattform vertreten und bat dort um Spenden für Material und Ausstattung. Nun hatte der Start des Berliner Portals für das Bildungszentrum schon einen positiven Effekt, wie Gelbe-Villa-Sprecher Andreas Koepcke sagte: „Der Sommer ist sonst eigentlich eine schlechte Zeit für Spendenaufrufe – aber in den letzten Wochen ist trotzdem schon einiges an Geld zusammengekommen.“
MAGDALENA SCHMUDE