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Mit Handydaten gegen Corona

Schulen und Kitas sind geschlossen, etliche Geschäfte, die nicht zur Grundversorgung gehören, mussten bundesweit dichtmachen. Auch das kulturelle Leben steht deutschlandweit still. Doch greifen die Maßnahmen, um die Verbreitung des Coronavirus zu stoppen? Das Robert-Koch-Institut nutzt nun Daten von Handynutzer:innen, um herauszufinden, wie mobil die Bürger:innen noch sind – trotz Schließungen und Verboten. Die Deutsche Telekom hat den Wissenschaftler:innen die Informationen kostenlos zur Verfügung gestellt. „Es sind aggregierte, anonymisierte Daten und keine individuellen Daten“, sagte der Präsident des Instituts, Lothar Wieler. Das Robert-Koch-Institut (RKI) müsse beurteilen können, warum es Rückgänge oder Anstiege bei Infektionszahlen gibt. Laut Telekom lassen sich mit den Daten Bewegungsströme nachvollziehen – und zwar bundesweit, in den Bundesländern, bis hin auf die Kreis- und Gemeindeebene.

Der Bun­des­da­ten­schutz­be­auf­tragte, Ulrich Kelber, hält die Nutzung dieser Informationen für unbedenklich. „Es handelt sich vorliegend um Daten, die keine Rückschlüsse auf einzelne Personen ermöglichen“, twitterte Kelber. Die Weitergabe von Standortdaten durch die Deutsche Telekom an das Robert-Koch-Institut sei in dieser Form datenschutzrechtlich vertretbar.

Im Kampf gegen die Corona-Pandemie greifen Staaten wie Israel, China oder Südkorea verstärkt auf Überwachungstools zurück. Genutzt werden Standortdaten von Infizierten, aber auch Drohnen, die überwachen, ob die Menschen sich an Ausgangssperren halten. Der Datenschutz wird dabei häufig vernachlässigt und es wird massiv in die Privatsphäre der Bürger:innen eingegriffen. Laut Bundesregierung ist die Einführung einer flächendeckenden Handydaten-Aus­wer­tung in Deutschland nicht geplant. Das RKI rechnet mit mehreren solcher Datenlieferungen. (tat, dpa)

Cem Özdemir an Covid-19 erkrankt

Der frühere Grünen-Chef Cem Özdemir ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Der 54-Jährige veröffentlichte auf Instagram ein Video, in dem er sagte, es gehe ihm „sehr gut“. Er wolle seine Ansteckung öffentlich machen, „um deutlich zu machen, dass sich jede und jeder von uns anstecken kann“. Der Bundestagsabgeordnete rief dazu auf, zu Hause zu bleiben und die Lage ernst zu nehmen. „Es geht jetzt darum, alle anderen zu schützen“, sagte er. „Bitte bleibt zu Hause.“ Er selbst habe sich bereits vor dem Testergebnis freiwillig weitgehend in Quarantäne begeben und müsse jetzt nicht mehr viel ändern. (dpa)

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