Lebens-Policen verscherbelt

FRANKFURT/MAIN afp ■ Die Kündigungen von Lebensversicherungen haben ein Rekordniveau erreicht: Im vergangenen Jahr zahlten die Versicherer aufgrund von Kündigungen Leistungen in Höhe von rund 12,6 Milliarden Euro aus, wie die Versicherungsvermittlung Policen Direkt gestern mitteilte. Ein Jahr zuvor waren es noch rund 12,4 Milliarden gewesen. Zu den häufigsten Gründen für die vorzeitige Auflösung der Policen zählen demnach Arbeitslosigkeit, die Tilgung von Schulden oder der Wunsch, in eine andere Geldanlage zu wechseln. Die Kündigung einer Lebensversicherung ist demnach mit deutlichen Verlusten verbunden. Der Rückkaufswert, der bei Auflösung des Vertrags ausbezahlt wird, liegt häufig sogar unter der Summe der einbezahlten Beträge. Dennoch erfreuen sich Lebensversicherungen großer Beliebtheit: Ende 2004 zählten die Versicherungen 95 Millionen Lebensversicherungsverträge. Statistisch gesehen hat damit jeder Deutsche mehr als eine Police. Gut jeder Zweite kann die Prämien aber nicht über die gesamte Laufzeit zahlen und muss den Vertrag vorzeitig mit Verlust kündigen.