Neuer Chefankläger

JUSTIZ Janhenning Kuhn wurde gestern als neuer Leiter der Staatsanwaltschaft eingeführt

Als neuen Leiter der Staatsanwaltschaft hat Justizsenator Martin Günthner (SPD) am Dienstag Janhenning Kuhn ins Amt eingeführt. Als Schwerpunkte seiner Arbeit sieht Kuhn die Bekämpfung der Jugendkriminalität, sowie der Wirtschafts- und IT-Kriminalität. In diesen Bereichen würden Straftaten sowohl in Anzahl wie in Qualität ansteigen.

In der Staatsanwaltschaft seien daher Mitarbeiter gefordert, die Online-Straftaten wie das „Phishing“ oder „Skimming“ auch technisch nachvollziehen könnten, so Kuhn in seiner Antrittsrede im Bremer Rathaus.

Justizsenator Günthner nannte vor allem den gemeinsamen Kampf gegen die Einbruchs-Kriminalität und die Einführung der elektronischen Akte als Herausforderungen für den neuen Behördenchef.

Zuletzt war der 51-Jährige stellvertretender Leiter der Staatsanwaltschaft in Hamburg, wo er seit 1992 als Staatsanwalt arbeitete. Dort wirkte er an der Aufarbeitung des „Hamburger Polizeiskandals“ mit und befasste sich mit großen Wirtschaftsstrafsachen. In Bremen müsse er sich nun erst einmal einarbeiten, „ich komme von außen in eine moderne Großstadt-Staatsanwaltschaft“, so Kuhn.

Für die Bremer Generalstaatsanwältin Kirsten Graalmann-Scheerer habe Kuhn während seiner Bewerbung zum leitenden Oberstaatsanwalt „Frustrations-Toleranz“ bewiesen. Kuhns Vorgänger Dietrich Klein hatte die Behörde von 2002 bis zu seinem Ruhestand im März 2011 geleitet. Seitdem war das Amt unbesetzt. Um das Verfahren der Kandidaten-Auswahl hatte es Streit mit der damaligen Personalratsvorsitzenden und heutigen CDU-Abgeordneten Gabriele Piontkowski gegeben.

Es hieß, Kuhn wolle den Job in Bremen nur kurzfristig als Sprungbrett benutzen. Das wies er am Dienstag als Gerücht zurück, „es wird vieles herumerzählt“, so Kuhn zur taz. Der alleinerziehende Vater wird mit seiner Tochter nach Sulingen ziehen, wo er aufwuchs und sein Abitur machte. JPB