: Pasta mit Mauke
Was macht Mama Mirácoli plötzlich falsch?
Ausgerechnet das altehrwürdige Nudelfertiggericht Mirácoli, den Nothelfer aller Schlüsselkinder, Minimalcamper, Wohnheimszimmerleute und Kochfaulen haben mäkelnde Konsumenten jetzt vom Thron des beliebtesten Nahrungsmittelimitats gestoßen. Zur „Mogelpackung des Jahres 2019“ wurde der Kombipack aus Nudeln, Tomatenpampe und Käsegranulat gewählt, war gestern von AFP zu erfahren. Der Zorn des Endverbrauchers über das wenig konveniente Convenience-Produkt ist offenbar groß. „Wir haben jede Menge Beschwerden zu Mirácoli bekommen“, wird die Hamburger Verbraucherzentrale zitiert, bei deren Mogel-Umfrage sich insgesamt 43.044 vergrätzte Esser auskotzten. Doch was verursachte das Magengrimmen? Hat man Hornhautraspel von Omas Mauken im Hartkäseabrieb nachgewiesen und damit einen uralten Verdacht bestätigt? Schmeckte die Tomatensoße plötzlich nach echter Tomate? Keineswegs. Die Verbraucher argwöhnten, Hersteller Mars packe bei gleichem Preis weniger Käse, Sauce und Würzmischung in die Schachtel. Aus kulinarischer Sicht ein kleiner, aber erfreulicher Schritt in Richtung Mirácoli-Nulldiät.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen