piwik no script img

unterm strich

Kunstausverkauf

Sie tut es klammheimlich. Denn die Bank hat „irrsinnige Angst“, ihre Reputation könne Schaden leiden, würde die Sache öffentlich, wie ein ungenannter Auktionator sagt. Klammheimlich also verkauft die klamme Deutsche Bank Kunstwerke aus ihrer Sammlung.

Jetzt ist es doch öffentlich. Die Süddeutsche Zeitung hat drei ihrer Leute an die Geschichte drangesetzt. Ein Triptychon von Gerhard Richter, das bisher in der Frankfurter Eingangshalle der Bank hing, ist jetzt zum Beispiel weg. Angeblich soll sich die Deutsche Bank auf diskrete Weise in den vergangenen Jahren bereits von mehreren tausend Werken getrennt haben. Scheint der Bank wirklich schlecht zu gehen.

Neuer Name

Vielleicht hilft’s? Das wegen hoher Baukosten von 450 Millionen Euro umstrittene Berliner Museum für Kunst des 20. Jahrhunderts soll einen neuen Namen bekommen. „Es hat sich gezeigt, dass wir darüber noch einmal nachdenken müssen“, sagte der Präsident der zuständigen Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Hermann Parzinger, der Deutschen Presse-Agentur. Die bisher benutzten Bezeichnungen Museum der Moderne und Museum des 20. Jahrhunderts gelten als nicht ausreichend trennscharf. „Beim Namen haben wir uns bislang erst mal an die Systematik der Nationalgalerie gehalten: Alte Nationalgalerie mit der Kunst des 19. Jahrhunderts, Neue Nationalgalerie mit dem 20. Jahrhundert – und das neue Museum wird Teil der Neuen Nationalgalerie sein.“

Der Entwurf der Schweizer Stararchitekten Herzog & de Meuron war zunächst auf 200 Millionen Euro Baukosten kalkuliert worden. Die Fertigstellung ist für 2026 geplant, erst sollte es 2021 sein.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen