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Flatternde Rotzfahnen

Welche Hausmittel helfen gegen Erkältungen?

Foto: Schniefnasenfoto: dpa

In der winterlichen Erkältungszeit haben die tradierten Kniffe aus Großmutters Zeiten Konjunktur. Manche vergraben bei Vollmond Ingwerknollen hinter dem Haus, wenn die Nase zu laufen beginnt. Andere besprechen ihre vollgerotzten Taschentücher mit homöopathischen Zauberformeln oder lassen sich von Wunderheilern (nur Privatpatienten) die Zukunft aus dem Schnodder lesen. Manche hängen die grüne Rotzfahne aus dem Fenster, um den finsteren Popelmann abzuschrecken, vor dem schon Martin Luther zitterte. Hartgesottene Asketen wiederum lecken im härenen Büßergewand U-Bahn-Sitze ab, um die bösen Geister aus ihrem Immunsystem zu vertreiben. Doch nicht nur in der westlichen Kultur feiert der Erkältungsaberglaube schniefend Urständ. In der Mongolei glaubt man an yakgroße Grippeviren, die nachts die Jurten umstreichen. Auf Borneo ziehen zur Schnupfenzeit junge Burschen los, um im Urwald den sagenumwobenen Bronchialbaum zu fällen. Das Urteil der Schulmedizin allerdings ist vernichtend: Aus wissenschaftlicher Sicht hilft gegen Erkältungen allein die großflächig einmassierte Krankmeldung.

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