Toprestaurant abgebrannt

„Schwarzwaldstuben“ in Baiersbronn sind nur noch Ruine

Küchenchef Torsten Michel steht vor der noch brennenden Ruine seines Drei-Sterne-Restaurants „Schwarzwaldstube“ und blickt in schwarz verkohlte Räume. „Es ist mein Haus, es hängen viele Erinnerungen daran“, sagt der Spitzenkoch betroffen. Sofort richtet er aber den Blick nach vorn und macht deutlich, dass das verheerende Feuer in dieser Januarnacht nicht das Ende ist. „Es wird Lösungen geben, es geht weiter.“

Die „Schwarzwaldstube“ ist bei Gourmets bundesweit bekannt. Küchenchef Michel ist in der Deutschlandausgabe 2020 im Restaurantführer „Gault&Millau“ mit 19,5 von 20 Punkten ausgezeichnet worden und gehört mit dieser Punktzahl deutschlandweit zur Spitzengruppe der Küchenchefs. Nun ist das Restaurant in der Nacht zu Sonntag komplett niedergebrannt.

Wenige Meter von Michel entfernt berät am Sonntag der Einsatzleiter der Feuerwehr, Martin Frey, mit seinen Führungskräften den weiteren Einsatz. „Der Brand ist weitgehend unter Kontrolle“, sagt er am Nachmittag. Hoch von einer Drehleiter aus werden große Mengen Wasser durch das zerstörte Dach in das 230 Jahre alte und zu großen Teilen aus Holz gebaute Haus gepumpt.

Berühmt wurde die „Schwarzwaldstube durch Spitzenkoch Harald Wohlfahrt, der zweieinhalb Jahrzehnte lang drei Sterne des Guide Michelin hielt. Durch Wohlfahrts Schule im Schwarzwald ging ein großer Teil der aktuellen deutschen Spitzenköche. Im Sommer 2017 verließ er das Haus. Michel, der bereits viele Jahre in der „Schwarzwaldstube“ gearbeitet hatte, übernahm die Verantwortung und kam mit seinem Team sofort auch auf drei Michelin-Sterne. „Das ist ein Drama“, sagte Wohlfahrt der Stuttgarter Zeitung. „Es fühlt sich an, als ob mein Wohnzimmer abgebrannt ist.“ (dpa)