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Rot und Grün Kopf an Kopf

Gut zwei Monate vor der Bürgerschaftswahl in Hamburg sind die Sozialdemokraten knapp die stärkste politische Kraft in der Hansestadt. Nach einer Umfrage von Infratest Dimap im Auftrag des Norddeutschen Rundfunks würde die Partei des Ersten Bürgermeisters Peter Tschentscher wieder auf Platz eins landen, wenn schon am kommenden Sonntag gewählt würde.

Demnach käme die SPD aktuell auf 28 Prozent, knapp dahinter die Grünen auf 26 Prozent. Die CDU läge mit 17 Prozent deutlich zurück. Die Linke erreichte 11 Prozent. Wieder in der Bürgerschaft vertreten wären auch die AfD (7 Prozent) und die FDP (6 Prozent). Im Vergleich zur vorigen NDR-Umfrage in Hamburg vom Februar 2019 hat die SPD drei Prozentpunkte verloren, die Grünen legten 4 Prozentpunkte zu. Die CDU blieb stabil. (dpa)

KZ-Wachmann sieht keine Mitschuld am Holocaust

Der in Hamburg vor Gericht stehende ehemalige KZ-Wachmann hält sich nicht für mitschuldig am Holocaust. Auf eine Frage des Nebenklagevertreters Mehmet Daimagüler sagte der 93-Jährige am Dienstag: „Dass ich dazu beigetragen habe, das habe ich nie gedacht.“ Durch seinen Dienst auf dem Wachturm im Konzentrationslager Stutthof bei Danzig sei er aber ganz objektiv Teil der Mordmaschinerie gewesen, belehrte ihn der Anwalt einer Stutthof-Überlebenden in den USA. Er fragte den Angeklagten weiter, wer denn nach seiner Ansicht zum Holocaust beigetragen habe. Der ehemalige Wachmann antwortete: „Leute, die beim Holocaust selbst dabei waren, die diese Taten begangen haben. Warum sollte ich damit was zu tun haben?“ (dpa)

Helmut Schmidt wird dauerausgestellt

Zum 5. Todestag von Helmut Schmidt (1918–2015) im November 2020 bekommt Hamburg eine neue Dauerausstellung über den Altbundeskanzler. Bis Ende März ist im Helmut-Schmidt-Forum in der Innenstadt noch eine Foto-Ausstellung über das Leben des Altkanzlers zu sehen. Danach soll das Forum umgebaut werden und am 11. November mit einer Ausstellung mit Fotos, Texten und Erinnerungsstücken aus dem Privathaus in Langenhorn wiedereröffnet werden. (dpa)

U-Bahn fürs UKE

Die für das nächste Jahrzehnt geplante neue U-Bahn-Linie U5 in Hamburg soll auch am Universitätsklinikum Eppendorf eine Haltstelle bekommen. Das UKE-Gelände solle damit direkt an das Schnellbahnnetz angeschlossen werden, teilte die Verkehrsbehörde am Dienstag mit. Das sei im Lenkungskreis des städtischen Unternehmens beschlossen worden. Zuvor hatten andere Medien darüber berichtet. Mit rund 32.000 Fahrgästen täglich werde diese weitere U5-Haltestelle eine der am stärksten genutzten der Linie sein, hieß es in der Mitteilung. Der Baubeginn ist für 2021 vorgesehen. (dpa)

Hamburg will grün bleiben

Hamburg will trotz des Baubooms seine Parks und Grünflächen erhalten. Zu dem Maßnahmenpaket des Senats zählt, dass eine Bebauung von Grünflächen im inneren Stadtgebiet (Grüner Ring zwei) nur bei entsprechendem Ausgleich erfolgen darf, wie der Senat am Dienstag mitteilte. Werden neue Quartiere auf Grünflächen gebaut, sind auch neue Parkanlagen zu schaffen. Außerdem werden zehn Naturschutz-Ranger eingestellt. Jährlich sollen 17,5 Millionen Euro bereitstehen. Die Maßnahmen hatte der Senat mit der Nabu-Volksinitiative „Hamburgs Grün erhalten“ im April ausgehandelt. Das Ziel sei, dass zehn Prozent der gesamten Stadtfläche unter Naturschutz stehen. (dpa)