meinungsstark
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So lächerlich gemacht

„Gefühlsgleichschritt der Bewegung“, taz vom 26. 11. 19

Wie schade, dass ihr die Idee der BürgerInnenversammlung in Berlin so lächerlich macht. Eure Polemik weckt hier auch Gefühle – ungute leider. Ich bin bei Extinction Rebellion, und für mich ist die Idee der BürgerInnenversammlung, bei Mehr Demokratie „Bürgerrat“ und in der Gemeinwohlökonomie „Bürgerkonvent“ genannt, die einzige Möglichkeit, ein Gegengewicht aus der Gesellschaft zum Lobbyismus der Wirtschaft herzustellen. Es geht hier um Bildung, Selbstermächtigung. Sind das keine Ziele, die ihr teilen könnt?

Wir müssen erreichen, dass diese Versammlungen politisches Gewicht erhalten, gemeinsam mit der Politik umgesetzt werden. Es geht nicht darum, dass hier im Gleichschritt eine Auffassung vertreten wird. Da habt ihr das Thema so gar nicht verstanden. Und sich hier über die Einbeziehung der Wissenschaft lustig zu machen ist auch nicht zielführend.

XR will auch nicht die Lösungen bieten, sondern eine Plattform, Lösungen gemeinsam zu erarbeiten. Wie wäre es, wenn die taz sich anbietet, das Geschehen sachlich zu begleiten, statt sich lustig zu machen über Menschen, die ihre Zeit und Energie geben, mit dem Wunsch, etwas für die Gesellschaft und Mitwelt zu tun. Ursel Arova, Hamburg

Vom Fernverkehr abgekoppelt

„Es wird eng in den Zügen: Zahl der Fahrgäste steigt“, taz vom 25. 11. 19

Wer regelmäßig im Fernverkehr der Bahn unterwegs ist, stellt die meist gut gefüllten Züge fest. Durch die Konzentration auf die Hauptstrecken bleiben aber leider ganze Regionen abgekoppelt, welche früher durch den Interregio etwas erschlossen waren. Der komplette südwestsächsische Raum Chemnitz-Zwickau-Plauen ist – als Beispiel – seit mehr als zehn Jahren vom Fernverkehr abgekoppelt. Mehr als 1 Million Menschen (!) haben also hier keinen direkten Zugang zu IC/ICE oder EC.

Der Bund muss seiner Verantwortung endlich gerecht werden und sinnvoll Gelder für weitere Investitionen in den Schienenverkehr bereitstellen. Warum nicht Gelder für Elek­tromobilität in ein fertiges System „Rad-Schiene mit E-Lok“ stecken, statt Tausende Ladesäulen für E-Autos? In Deutschland wird immer noch auf circa 40 Prozent der Zugstrecken mit einem Dieselantriebe gefahren. Leider wird diesem Aspekt bei ­E-Mobilität viel zu wenig Beachtung geschenkt. Martin Schmidt, Chemnitz