Rathaus zeigt Porträts von Hamburgern im Exil

Die Ausstellung „Flucht ins Ungewisse“ läuft bis zum 26. November. Sie zeigt Menschen, die vor den Nationalsozialisten fliehen mussten

Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit (SPD) hat am Montag im Rathaus die Ausstellung „Flucht ins Ungewisse“ eröffnet. Bis zum 26. November werden 22 Porträts von Hamburger Politikern, Wissenschaftlerinnen und Kulturschaffenden gezeigt, die während des Nationalsozialismus ins Exil fliehen mussten. „Angesichts der vielen Menschen, die auch heute in unserer Stadt im Exil leben, weil sie vor Hunger, Verfolgung und Krieg geflohen sind, ist die Ausstellung eine Aufforderung, Hass und Intoleranz etwas entgegenzusetzen – nämlich Solidarität, Empathie und Demokratie“, sagte Veit.

Porträtierte sind neben dem Ex-Bürgermeister Herbert Weichmann und seiner Frau Elsbeth der frühere Bürgermeister Max Brauer, Schauspielhaus-Intendant Peter Zadek, die Kunsthistorikerin Rosa Schapire und der Schriftsteller Georges-Arthur Goldschmidt.

Aus Hamburg flohen zwischen 1933 und 1939 bis zu 10.000 Menschen ins Ausland. Die Mehrheit war jüdischer Herkunft, rund 800 waren als Sozialdemokraten, Sozialisten oder Kommunisten politische Gegner des NS-Regimes. Auch Herbert Weichmann wurde als Jude und Sozialdemokrat von den Nazis verfolgt. (epd)