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„Pferde stehlen“ Foto: MFA

Ein Baum wie die norwegische Kiefer ist im Zweifel älter als der Mensch, der sie fällt – so wie Tronds Vater (Tobias Santelmann): Im skandinavischen Sommer bezieht er eine Hütte im Wald und kappt Bäume, um sie flussabwärts zu verkaufen. Hans Petter Mollands Adaption von Per Pettersons 2006 erschienenem Roman „Pferde stehlen“ lässt Trond (Stellan Skarsgard) in die Vergangenheit blicken: Der mittlerweile über 60-Jährige erinnert sich, als er im Winter 1999 das Dörfchen besucht, in dem er seinen Vater über 50 Jahre zuvor zum letzten Mal sah. Er erinnert sich, wie er später weitere schmerzhafte Verluste hinnehmen musste. In Mollands Film wimmelt es von schweigsamen Figuren, die gelernt haben, mit Traumata zu leben. Molland erzählt das als stille Geschichte von Leid und Leidenschaft – eine Schwäche des poetischen Films liegt aber in den zu vielen Geschichten, Zeiten und Personen der Handlung, die nur mühsam durch Skarsgards Off-Kommentar zusammengehalten werden. (jz)

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