specht der woche: Radio für den Kiez
Christian Specht, Jahrgang 1969, ist politisch engagiert und setzt sich für mehr Mitwirkungsmöglichkeiten von Menschen mit Beeinträchtigung in den Medien ein. Seit 2017 ist er der erste Mensch mit Beeinträchtigung im Vorstand der Lebenshilfe. Er hat ein Büro in der taz und zeichnet (un-)regelmäßig den „Specht der Woche“
Diese Woche habe ich eine Radiostation mit zwei Stühlen und zwei Mikrofonen gemalt, das soll ein Kiezradio sein. Ich wünsche mir ein solches Kiezradio in meinem Bezirk Berlin-Neukölln.
Das Radio sollte ein freies Radio sein, es soll also keine Werbung gespielt werden wie bei anderen Radios – die sind mir zu kommerziell. Es könnte über Themen berichtet werden, die den Kiez betreffen, wie Veranstaltungen und Demonstrationen oder über Themen, die den Leuten unter den Nägeln brennen wie Probleme mit der Miete und Verdrängung. Es sollen viele Menschen interviewt werden, der Bezirksbürgermeister zum Beispiel. Und in den Pausen wird dann Musik gespielt oder es laufen Kurznachrichten.
Ich höre gerne Radio, meistens Alex oder Studio Ansage – das ist das Kiezradio von Berlin-Friedrichshain. Beide Stationen sind freie Radios ohne Werbung. Wieso es in Neukölln noch keins gibt, weiß ich nicht, es würden sicher ziemlich viele Menschen zuhören.
Ich könnte mir auch vorstellen, im Radio mal selbst zu moderieren. Meinen Podcast „Specht hat Recht“ könnte ich dann auch zusätzlich live machen. Aber die Menschen, die moderieren, sollten wechseln, dann könnte das Radio in vielen unterschiedlichen Sprachen laufen – dann würden auch die Leute zuhören können, die nicht so gut Deutsch verstehen.
Protokoll: Simon Sales Prado
Unter taz.de/specht könnenSie die Spechts der vergangenen Monate nachlesen, sich an den Bildern des Kolumnisten erfreuen und sich auch den neuen Specht-Podcast anhören
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