Spandau kriegt die Dröhnung

LAUT Bürger des Westbezirks beklagen wachsenden Lärm vom Flughafen Tegel: Das Mindeste müsse die Einhaltung der geltenden Nachtflugverbotszeiten sein

Die Anwohner des Flughafens Tegel beklagen zunehmenden Fluglärm. „Wir im Süden Spandaus spüren den verstärkten Flugverkehr deutlich“, sagt der Gründer der Bürgerinitiative Spandauer Süden gegen Fluglärm (BISS), Manfred Thüring. Die Zahl der über Gatow und Kladow fliegenden Flugzeuge habe sich mit der geplatzten Eröffnung des Flughafens BER in Schönefeld deutlich erhöht. Der auf den BER ausgerichtete Mehrverkehr wird seit dem 3. Juni in Tegel abgewickelt.

Seit Beginn der Sommerferien würden die ersten Flugzeuge schon sehr früh morgens fliegen, hat Thüring beobachtet: „Um kurz vor 6 Uhr hören wir die ersten Maschinen.“ Dann ziehe sich starker Verkehr über den ganzen Tag bis in die späten Abendstunden. Da die Fluglinien zunächst geplant hätten, bereits ab 5 Uhr zu fliegen, hätte es in den Morgenstunden aber noch schlimmer kommen können, so der 57-jährige Psychologie-Professor. Abends gebe es offenbar eine ganze Reihe von Ausnahmegenehmigungen in Tegel, denn viele Flugzeuge landeten sehr spät. Davon sei vor allem der Spandauer Norden betroffen. Aber für ganz Spandau gelte, dass das erhöhte Flugaufkommen den ganzen Tag über erheblich zu hören sei und bis 24 Uhr andauere.

„Wir hoffen, dass sich das Verkehrsvolumen nach der Sommerurlaubszeit reduziert“, so Thüring. Wenn der Flugverkehr nach den Ferien nicht deutlich abnehme, würden die Bürgerinitiativen wieder am Flughafen protestieren.

In Tegel sollten sich die Betreiber an die Nachtflugverbotszeiten halten, fordert Thüring. „Es kann nicht angehen, dass Spandau jetzt weiter hinnehmen soll, dass die Verantwortlichen für den BER ihre Termine nicht einhalten.“ Mindestens nachts sollte Ruhe herrschen. dapd