NRW FILMTIPP DER WOCHE

Tae-suk bricht in Häuser ein, deren Eigentümer verreist sind. Er will nichts stehlen, er will sich nur ein paar Tage sorgsam um den fremden Ort kümmern und dort wohnen. In einer luxuriösen Villa trifft er das unglücklich verheiratete Model Sun-hwa. Eine außergewöhnliche Liebe beginnt. Gemeinsam ziehen sie von einer leer stehenden Wohnung zur nächsten, bis die Polizei ihrem anarchischen Treiben ein vorläufiges Ende bereitet. Der bei Festivals und Kritik bereits hochgelobte Koreaner Kim Ki-duk überrascht mit einer zarten, surrealen Liebesgeschichte, die fast ohne Worte auskommt. In Bin-Jip (Korea 2004) vermischen sich Traum und Realität, Melancholie und Humor zu einer Erzählung von hypnotischer Schönheit. Häuser und Räume werden zur Metapher menschlicher Geheimnisse, die es zu entdecken gilt. Die fremden Eindringlinge agieren wie Geister aus einer anderen Welt. „Die Idee kam mir als ich einen Flyer entfernte, der über dem Schlüsselloch meiner Haustür klebte und mir plötzlich klar wurde, dass die Häuser, bei denen diese Werbung seit Tagen unberührt blieb, leer stehen mussten,“ sagt der Regisseur, der für Bin-Jip 2004 in Venedig mit dem silbernen Löwen ausgezeichnet wurde. PELStart in: Bochum, Dortmund, Essen, Düsseldorf, Wuppertal