Neu im Kino
: Diese Woche frisch

BIN JIP: Eiszeit, Filmkunst 66, FT Friedrichshain, Hackesche Höfe, Kino Kulturbrauerei, Yorck, Thalia Potsdam. WELTVERBESSERUNGSMASSNAHMEN: Central, Cinemaxx Potsdamer Platz, Cinestar Alexanderplatz, FT Friedrichshain, Kant, Kino Kulturbrauerei, Yorck

Bin Jip

Korea 2004, Regie: Kim Ki Duk. 88 Min.

Auch in seinem neuen Film konfrontiert der koreanische Regisseur Kim Ki Duk den Zuschauer mit einem geheimnisvollen Menschen ohne Geschichte. Dennoch fühlt man sich diesem Namenlosen, der aus dem Nichts zu kommen scheint und sich in fremden Wohnungen einnistet, seltsam verbunden. Vielleicht weil er von einer großen Sehnsucht getrieben wird. Stets fotografiert sich dieses nicht zu fassende Wesen in den fremden Wohnungen selbst und bevorzugt als Hintergrund jene eingerahmten glücksentschlossenen Familienaufnahmen, die man auf Regalen zur Schau stellt. Eines Tages gesellt sich noch eine zweite Person aufs Foto. Bei einem seiner Einbrüche trifft der Fremde auf eine junge Frau, die in ihrer eigenen Wohnung nicht mehr zu Hause scheint, weil sie von ihrem Mann übel zugerichtet wurde. Für die Seelenverwandtschaft der beiden reicht Kim Ki Duk ein einziger Blick. Die traurigen Gesichtszüge des jeweils anderen werden zum Spiegelbild eigener Schmerzen und Sehnsüchte. Alles bleibt in der Schwebe. Wann durfte man auf der Leinwand je eine so schöne, ja schwerelose Liebe sehen?

Weltverbesserungsmaßnahmen

D 2005, Regie: J. Hüfner + J. Hintzer. 88 Min.

Ein Episodenfilm, in dem zum Beispiel ein Darsteller versucht, Parkplatzsuchende dazu zu bringen, ihr Auto zwischen andere Wagen mit der gleichen Farbe zu parken, sodass hübsche Farbfelder entstehen. In zumindest zwei Episoden gelingt in „Weltverbesserungsmaßnahmen“ eine satirische Verdichtung gesellschaftspolitischer Fragen. Am Ende bleibt aber nicht viel mehr übrig als die Botschaft, dass wir nur unser Sozial- und Liebesleben in den Griff kriegen müssten, damit es uns wieder besser geht.