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Airports gemischte CO2-Bilanz

Der Kohlendioxidausstoß des Airports hat zuletzt wieder zugenommen, auf längere Sicht steht er besser da

Von Gernot Knödler

Der Helmut-Schmidt-Airport hat in den vergangenen Jahren wieder mehr Kohlendioxid in die Luft geblasen. Darauf hat der Dachverband der Bürgerini­tiativen gegen Fluglärm (BIG) Hamburg hingewiesen und die „sofortige ersatzlose Streichung sämtlicher politisch beschlossenen Wachstums- und Rabattprogramme und ein Stoppen sämtlicher Ausbauvorhaben auf dem Flughafengelände“ gefordert.

Die BIG-Fluglärm stützt sich auf die CO2-Verursacherbilanz des Statistikamtes Nord. Demnach hat der Ausstoß des Klimagases durch den Flugverkehr von 2013 bis 2017 um 21 Prozent zugenommen, der des Straßenverkehrs dagegen nur um 5,3 Prozent. „Das ist ein unerträglicher Zustand und zeigt die völlige klimapolitische Arg- und gegebenenfalls auch Ahnungslosigkeit der Verantwortlichen für den Hamburger Luftverkehr auf“, kritisiert Martin Mosel, geschäftsführendes Mitglied der BIG Fluglärm Hamburg.

Dieses Bild ändert sich aber mit dem Betrachtungszeitraum. Geht man zehn Jahre zurück, ergibt sich für den Straßenverkehr ein CO2-Plus von zehn Prozent und für den Flugverkehr ein Minus von 13 Prozent.

Richtig liegt Mosel mit seinem Hinweis, die Bemühungen, den Bodenbetrieb CO2-neutral zu machen, seien nicht entscheidend. „Da wird um einen mutmaßlich klimaneutralen Bodenbetrieb des Flughafens herumgetänzelt, wie um eine heilige Kuh und verliert dabei völlig aus dem Auge, wo das CO2 am Flughafen verursacht wird“, schimpfte Mosel.

Bei der Verlängerung der Erbpacht des Flughafens um 60 Jahre hatte der Senat zur Auflage gemacht, den Bodenbetrieb bis 2021 klimaneutral zu gestalten. Der Bodenbetrieb verursachte 2017 allerdings nur 1.000 Tonnen CO2, der Flugbetrieb 927.000 Tonnen.

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