: Vögel des Glücks gucken
An den Boddengewässern Mecklenburg-Vorpommerns rasten jetzt wieder Zigtausende Kraniche. Für störungsfreies Beobachten sorgt das Kranorama
Von Sven-Michael Veit
Jetzt sind sie wieder da. Zu Tausenden, zu Zigtausenden. Der Herbst ist Kranichzeit an der Ostsee, und nirgendwo kommt man ihnen näher als an der Boddenküste. 14 Kilometer nordwestlich von Stralsund in Groß Mohrdorf liegt das Kranich-Informationszentrum des Naturschutzbundes (Nabu) und des Vereins Kranichschutz, wenige Kilometer entfernt am Günzer See die Beobachtungsstation Kranorama. Der hölzerne Rundbau lässt naturnahes Beobachten der großen Vögel auf den umliegenden Stoppelfeldern zu. Dafür werden sie hier extra mit Mais- und Getreidekörnern gefüttert.
Das hat zwei Vorteile: Zum eine mindert das vor allem im Frühling Frassschäden an Neusaaten auf den Äckern, was die Akzeptanz bei den Landwirten erhöht. Und zudem können die „Vögel des Glücks“, wie Kraniche seit Alters her in Schweden genannt werden, weil sie dort als Frühlingsboten gelten, hier ungehindert und störungsfrei beobachtet werden.
Kranich-Informationszentrum: Lindenstraße 27, 18445 Groß Mohrdorf, saisonal wechselnde Öffnungszeiten, www.kraniche.de
Kranorama: An der L213 am Günzer See bei Altenpleen
Denn Kraniche sind sehr wachsam und scheu, ihre Fluchtdistanz liegt bei 200 Metern. Deshalb auf keinen Fall aus dem Auto aussteigen: Suchen Sie einen geeigneten Platz am Straßenrand und beobachten die Tiere aus dem Fenster, ohne sie zu vergrämen.
Drei weitere gute Beobachtungsstellen liegen nördlich von Klausdorf im winzigen Hafenort Barhöft, zwei Kilometer westlich am Bockweg und nördlich vom Infozentrum an der Küste bei Kinnbackenhagen. Hier in der Dämmerung beobachten, wie die Kraniche vom Festland zu ihren Schlafplätzen vor den Inseln Bock und Pramort ins Boddengewässer ziehen. Und von Barhöft aus werden auch Bootstouren auf die Ostsee angeboten. In jedem Fall gilt: Fotografieren mit Blitzlicht geht gar nicht.
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