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Countdown zum Schafott

Von jetzt ab in anderen Galaxien: Sigmund Jähn

Sternenstaubfoto: ap

Das All. Unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2019. Dies sind die Abenteuer eines kleinen Staubkorns mit Hammer-und-Zirkel-Flagge auf dem rechten Arm seines strahlend weißen Raumfahrt­anzugs. Es entfernt sich in erhöhter Lichtgeschwindigkeit von der Erde in eine unbekannte Galaxie. Sigmund Jähn ist tot, 125-mal umkreiste er im Jahr des Herrn 1978 unseren blauen Planeten und fand doch nie die Lücke, den Weg in den Westen, ehe sein ganzes Land … aber das ist eine andere Geschichte. Immerhin hat diese Nation im Laufe der Raumzeit schon eine ganze Fußballmannschaft ins Orbit geschickt, ausschließlich Männer, zuletzt bekanntlich Jungpionier Alexander Gerst, doch Jähn wird immer der erste sein, der erste Deutsche im Weltall. Möge er ewig dort oben schweben! Im Lichtjahr der Trauer stellen sich für uns Irdische unendlich viele Fragen: Wohin fliegen Astro- und Kosmonauten, wenn sie das Raumzeitliche segnen? Wo befindet sich der ewige Weltraumschrottplatz, auf dem sie ihre letzte Ruherakete parken? Wohin fliegen, wenn hinterm Mond nicht mehr weit genug weg ist? Und womit? Mit der „Challenger“? Mit Thomas Cook?

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