brief des tages:
Das Land vielfältiger und bunter gestalten
„Großer Schritt im kleinen Land“, taz vom 30. 8. 19
„Ich studiere doch nicht, um wieder aufs Land zurückzugehen“, wird eine Studentin aus Dili in Osttimor zitiert. Auch dort scheint der Trend zur Landflucht angekommen zu sein, wobei ein direkter Vergleich mit Deutschland selbstverständlich etwas hinken würde.
Allerdings verfolgen auch hier viele junge Erwachsene diesen Ansatz und tragen dadurch wenig zur Bekämpfung des eigentlichen Problems bei: Auf dem Land bleibt es immer gleich. Einmal Provinz, immer Provinz!? Getrieben von veralteten Lebensweisen, Weltansichten, hohem Durchschnittsalter und ungenügender kultureller Vielfalt zieht es überall junge Menschen in die (Groß-)Stadt. Das vermeintlich bunte und schnelle Stadtleben steht in Kontrast zur oft betäubend wirkenden Unveränderlichkeit der Heimat. Doch gerade Studenten & Karrieretypen sollten wissen, dass nichts von nichts kommt. Indem man einfach wegzieht, verwirft man sein Potenzial, das Land vielfältiger, bunter und jünger zu gestalten. Wer wegen denen geht, die wollen, dass alles beim Alten bleibt, der gehört letztlich selbst dazu. Kilian Steinberg, Grainau
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