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Der Schläge Schönheit

Gabber-Theater? Eine Performance in Hamburg will an vergangene Techno-Spielarten erinnern

Von Alexander Diehl

Glaubt man dem Internet – genauer: dem Magazin vice.com –, dann kann das Internet davon gerade nicht genug bekommen: Gabber. Ältere unter den Leser*innen mögen da an die Ramones denken und ihren Schlachtruf „Gabba Gabba Hey!“, es geht aber um eine andere popkulturelle Verästelung, jünger als Punk und, anders als die erwähnten Lederjackenträger, auch nicht in New York zu Hause. Eine niederländische, insbesondere um Rotterdam herum sich zutragende Variation von Techno war Gabber, mit allem Drum und Dran: Exzess, Drogen und so.

Es sind ja nicht zufällig postindustrielle, obsolete und zu Ruinen gewordene Anlagen aufbietende Landschaften, in denen solche Phänomene erblühen – man denke an Detroit oder auch Englands verarmten Norden. Genau da setzt jetzt in Hamburg die Tanzperformance „Futurecore 2000 – All Beats Are Beautiful“ an (was ja schon wieder klingt, als hätten damals Gabber-Compilations so ­geheißen): Ein stillgelegtes Kraftwerk im Osten des Hamburger Zentrums, grob gesagt, soll da immerhin zum Ort posthumanistischer Fiktionen werden, teilen die Beteiligten mit.Eine choreografische Auseinandersetzung mit apokalyptischen sowie utopischen Zukunftsvisionen haben sie sich vorgenommen, die Performer*innen Marc Carrera, Gloria Höckner und Su Jin Kim sowie Soundkünstlerin Zoë McPherson. Das Publikum sitzt dabei nicht auf irgendwelchen Stühlen; wir sind hier schließlich nicht im Theater. Nein, es durchwandert Szenarien –in der riesigen Kesselhalle des alten Kraftwerks.

Premiere: Sa, 20 Uhr, Hamburg, Schaltzentrale. Weitere Vorstellungen: So, 8. 9., 20 Uhr; 12.–14. 8., jeweil 19.30 Uhr; am Freitag nach der Vorstellung: Gesprächsrunde mit Bianca Ludewig & Präsentation ihres Buches „Utopie und Apokalypse in der Popmusik. Gabber und Breakcore in Berlin“

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