Uferhallen
: Die Kunst hat Eigenbedarf

Anke Becker, „AK24/23M2“, 2019. Laminat auf Goldvlies.Uferhallen Berlin Foto: Lina Mannherz

Asta Grötings „Not Feeling Too Cheerful“, die Fotografie einer ihrer gläsernen Emojiskulpturen, fasst die Stimmung ziemlich gut zusammen: Allzu lustig ist es momentan eigentlich nicht. Zumindest nicht, wenn man Künstler*in ist und in einem der bedrohten Atelierhäuser Berlins arbeitet, was wiederum ziemlich viele sind. Prekär ist auch die Lage in den Uferhallen, seitdem 2017 deren Aktienmehrheit an die Argo Prato verkauft wurde, hinter der bekanntlich Alexander Samwer steckt, einer der Rocket-Internet-Brüder. Der neue Eigentümer plant Überbauungen und Verdichtungen, die Zukunft des Areals ist so unklar wie die Folgen für die aktuellen Mieter*innen. Momentan laufen die Verhandlungen zwischen dem Hauptaktionär der Uferhallen AG, dem Bezirk Mitte wie auch dem Land Berlin.

Die Ausstellung „Eigenbedarf“, die Isabelle Meiffert mit 65 Künstler*innen zum Großteil aus den Uferhallen kuratiert und die am Samstag eröffnet wird, kommt also genau zur richtigen Zeit. Allesamt lenken die Positionen, die im Außengelände und der hinteren Halle zu sehen sind, auf die Besonderheiten der Uferhallen als Produktionsort. Zur Eröffnung sind auch Ateliers und Werkstätten geöffnet. Dazu stehen mehrere Performances und Interventionen von Isaac Chong, Elisa Duca, Fabian Knecht, Manfred Peckl und Lena Marie Emrich auf dem Programm. (bsh)

Eröffnung mit Performances, Interventionen und offenen Ateliers: 24. 8. 16 bis 24 Uhr. Bis 1. 9., Di.–So. 16–20 Uhr, Uferstr. 8