Erste Runde im DFB-Pokal: Lübeck ohne Fortune

Der FC St. Pauli gewinnt beim VFB Lübeck nach Elfmeterschießen mit 7:6. Dabei hatten die Lübecker nach 60 Minuten schon mit 2:0 geführt.

Enge Pokal-Kiste: Pauli-Spieler feiern ihren Sieg gegen den VlF Lübeck Foto: dpa

HAMBURG taz | Mehr Drama geht nicht. Eine Stunde lang hatte der Regionalligist VFB Lübeck gegen den Zweitligisten FC St. Pauli durch Tore von Yannick Deichmann und Marvin Thiel (56.) völlig verdient mit 2:0 geführt, dann wurden die Beine schwer, und die Atemluft knapp.

Innerhalb von drei Minuten gelang es dem bis dato zwar überlegenen, aber recht planlos agierenden FC St. Pauli durch Waldemar Sobotta (63.) und Dimitrios Diamantakos (66.) auszugleichen, bevor die Hamburger in der Verlängerung das erste Mal in Führung gingen.

Marvin Knoll köpfte nach einer Ecke in der vierten Minute der Verlängerung das 2:3. Doch als die Lübecker Fans sich mit der Niederlage schon abgefunden hatten, gelang Ex-HSV-Profi Ahmet Arslan kurz vor Ende der Partie noch der erneute Ausgleich.

Die Entscheidung musste schließlich im Elfmeterschießen fallen, in dem St.-Pauli-Keeper Robert Himmelmann den entscheidenden Strafstoß von Miguel Fernandes parierte, der in der Vorsaison noch in der U23 des FC St. Pauli spielte. Lübeck fehlte am Ende nur ein Quentschen Glück zur Überraschung – das spektakuläre 7:6 bedeutet für die glücklichen Hamburger den lukrativen Einzug in die zweite Runde des DFB-Pokals.

Kein Streit zwischen Fangruppen

Von vornherein waren die zwei Klassen höher spielenden St. Paulianer nur auf dem Papier der Favorit für dieses Sicherheitsspiel gewesen, bei dem es aber bis zum Abpfiff zu keinen nennenswerten Auseinandersetzungen zwischen den verfeindeten Fangruppen kam.

Die Stimmung in beiden Teams, sie konnte vor der Partie nicht unterschiedlicher sein. Den Zweitligisten FC St. Pauli plagen Verletzungssorgen – zehn Spieler stehen derzeit nicht zur Verfügung. Keines ihrer beiden bisherigen Liga-Spiele konnten die Hamburger gewinnen. Statt vom Aufstieg in die Bundesliga spricht man am Hamburger Kiez derzeit vom Abstiegskampf.

Tür stand weit offen

Während St. Pauli in der 2. Bundesliga nach zwei Spieltagen noch sieglos ist, hat der VfB Lübeck in der Regionalliga Nord die ersten drei Spiele gewonnen und steht auf dem 2. Tabellenplatz. Ein Selbstbewusstsein, das sich auf die Fans übertragen hat. „Ich habe fast das Gefühl, dass die Leute hier erwarten, dass wir gewinnen“, hatte Ahmet Arslan dem NDR vor der Partie erklärt. Und kurz vor Ende der Verlängerung die Tür dafür weit aufgestoßen.

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