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das ding, das kommtMal’es dir doch selbst

Wirksam auch in ungeübten Händen: Der Edding ist der Punk unter den Schreibwaren Foto: aldi

Nur Narrenhände beschmieren Tisch und Wände“: Das stand früher in manchen Schreibwarengeschäften. Während die aber ziemlich rar geworden sind, herrscht an den derart Gescholtenen gefühlt kein Mangel: Die Klage über „beschmierte“, notwendigerweise aber auch sichtbare Oberflächen: des Wutbürgers Grundrauschen. Und es sind natürlich Menschenhände, die Tisch und Wand, äh, neu gestalten, aber sie brauchen dafür doch spezielles Gerät. Hierzulande geradezu synonym mit dem wasserunlöslichen, mithin „permanenten“ Filzer: die Produkte der Firma Edding mit Sitz in Ahrensburg. Um ganz genau zu sein: Die Sprachwissensschaft nennt so einen Eigennamen, der für die ganze Gattung steht, ein Deonym: vergleiche „Tempo“ als Papiertaschentuch an sich; „Tesa“, die Mutter aller Klebestreifen.

Edding-Filzer gibt es seit 1960, noch etwas älter ist der „Magic Marker“, den 1952 der US-Amerikaner Sidney Rosenthal erfunden hat. Nicht überliefert ist, zu welchem Marker Kurt Cobain (1967–1994) griff: Der Sänger der enorm einflussreichen 90er-Band Nirvana war neben manch anderem auch dafür bekannt, seinen Lieblingsbands selbst gemachte – also: selbst bemalte – T-Shirts zu widmen. Mit dem wachsenden Ruhm hieß das auch, dass zuvor arglose Grunge-Kids von der Existenz etwa des schizophrenen Lo-Fi-Genies Daniel Johnston erfuhren.

Oder von Flipper: eine Band, gegründet 1979 in San Francisco. Sie trieb das damals ja sehr beliebte Konzept des musikalischen Do-it-Yourself (auch wenn du es nicht im engen Sinn gelernt hast) in extreme Regionen vor; dass die harten Drogen eine Rolle gespielt haben, die später dann etliche der Ur-Mitglieder ins Jenseits beförderten: in diesem Fall kein bloßes Gerücht.

Hätten sie nun nur Cobain zum Anhänger gehabt, kein eingedoster Thunfisch dächte noch an diese kalifornischen Dilettanten. Nein, diese Band hat Spuren hinterlassen, längst nicht nur in Seattle. Ein Effekt: Wann immer Flipper noch mal zuckten, fanden sich Freunde, die aushalfen – auch Nirvana-Bassist Krist Novoselic tat das. Und nun, zum 40-jährigen Bestehen, ist mit dem Bassisten Mike Watt einer dabei, der mit seinen Bands (und Flanellhemden) selbst seit den 80ern manchen dazu gebracht hat, seine Jugend zu verschwenden.Alexander Diehl

Mit We Are The Asteroid und Potato Fritz: Fr, 16. 8., 21 Uhr, Hamburg, Hafenklang

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