Fête de la Musique: Der Start in Köpenick

Rundherum gibt es wieder Musik bei der Fête de la Musique, die diesmal mit einer Art Vorprogramm in Köpenick beginnt.

Romano auf der Bühne

Auf nach Köpenick: Romano 2018 bei der „Unteilbar“-Demo Foto: dpa

Der Sommer kommt, und mit ihm kommt auch die Musik raus auf die Straßen. So will es die Tradition: zum kalendarischen Sommeranfang am 21. Juni ruft man zur Fête de la Musique. Dass dieses Fest der Musik immer noch französisch ausgesprochen wird, liegt an seinen Ursprüngen: Die erste Fête de la Musique fand 1982 in Paris statt, seit 1995 wird das mittlerweile weltweit beliebte Musikfest auch in Berlin gefeiert.

Jede Tradition aber kann auch mit Neuem angereichert werden. So gönnt man sich bei der Fête in diesem Jahr mal mehr Zeit, mit einem Vorprogramm, das bereits am Donnerstag, also dem 20. Juni, startet, und zwar in der Altstadt Köpenick. Der Fokusbezirk ist in diesem Jahr nämlich Treptow-Köpenick – so, als ob sich die hiesige Fête de la Musique, eine Veranstaltung des Landes Berlin, ganz vorbildlich den vom Land ausgegebenen Vorgaben anschmiegen will, die vorsehen, dass die Touristenströme auch mal in die Außenbezirke gelenkt werden sollen. Ein Grund für die Fahrt nach Köpenick könnte auch der bezopfte Rapper Romano sein: der geborene Köpenicker hat am Donnerstagabend einen Fête-Auftritt in der Freiheit 15.

Dass aber sonst in der Stadt nichts mehr zu hören wäre von der Fête de la Musique, das braucht niemand zu befürchten. In allen 12 Bezirken findet sich was, insgesamt 663 Veranstaltungen sind im Berliner Programm gelistet, für wirklich jeden Geschmack vom Blues über Bossa, HipHop, Indie-Pop bis Rock ’n’ Roll. Längst ist der musikalische Sommerauftakt auch nicht mehr nur das Zeichen für die Punkbands, mal raus aus den Kellern und ans Licht zu kriechen; seit Jahren schon hat sich der Klassik-Anteil gemausert.

Das Do-it-yourself-Prinzip

So was spiegelt sich in der Liste der Veranstaltungsorte. So nehmen neben dem Konzerthaus am Gendarmenmarkt in diesem Jahr auch der Friedrichstadtpalast, das Renaissance-Theater und das Schloss Charlottenburg erstmals teil. Gut eingeführte und repräsentative Häuser, die weitere musikalische Farbtupfer beisteuern. Als Orte, an denen vor allem das Do-It-yourself-Prinzip gefördert würde, sind sie eher nicht bekannt. Fast könnte also ein wenig in Vergessenheit geraten, dass es bei der Fête de la Musique nicht nur um das Bühnenprogramm geht, sondern dass an dem Tag alle aufgefordert sind, die Straßen Berlins musikalisch zu erobern. Einige Regeln gilt es da aber zu beachten: keine Musik in Nähe von Krankenhäusern etwa, dass man die Nachbarn respektieren solle. Und dass man auf zu oft geklampfte Sachen wie „Stairway to Heaven“ verzichten solle. Vielleicht mag man damit nach Potsdam ausweichen. Dort nämlich ist von solchen großstadtsnobistischen Einschränkungen nichts zu lesen. Ein sattes Fête-Bühnenprogramm findet sich dort auch. Natürlich heißt es gleichfalls: Eintritt frei.

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