: Wo die Zukunft gedacht wird
Eine unverzichtbare Tradition: Die taz und ihre Präsenz auf Kirchentagen. Ab kommenden Donnerstag berichten wir wieder vom Evangelischen Kirchentag – diesmal mitten aus dem Ruhrgebiet
Von Jan Feddersen
Alle zwei Jahren findet ein Evangelischer Kirchentag statt – und ein solcher ist für uns Anlass in jeder Hinsicht, ausführlich über diese größte Laienversammlung evangelischer Christ*innen zu berichten. Und das nicht in erster Linie, weil es ein religiöses Treffen, zu dem Hunderttausende an vier Tagen in einer deutschen Stadt zusammenkommen. Sondern weil ein Kirchentag evangelischer Art ein Seismograf gesellschaftlicher Bewegungen ist.
Auf Kirchentagen, evangelischen mehr als bei den wesentlich kleineren katholischen, spiegelt sich wie in einer Nussschale das, was kulturell und politisch die Sache ist – und sein wird. Auf Kirchentagen sind ökologische Fragen diskutiert worden, als man auf Gewerkschaftsversammlungen oder Arbeitsgeberevents noch überlegte, das Thema besser außen vor zu lassen – weil es auf Umweltschutz und ökologische Transformation nicht ankommen wird. Kirchentage hingegen zeigen die Wachheit der nachwachsenden Generationen – alle kulturellen Revolutionen sind dort, wie es bei Kirchens heißt, „angezeigt“ worden.
In den Sechzigern und Siebzigern Fragen der sogenannten Aussöhnung mit Osteuropa, Friedensfragen, Feminismus und Genderdemokratie seit den achtziger Jahren – aber im Brennpunkt steht letztlich seit 20 Jahren die Ökologie, die Kritik am Industrialismus, die Transformation einer naturverschleißenden Ökonomie, die den Globus nicht, wie es religiös genannt wird, als unendliche Ressource zur Ausbeutung nimmt, sondern als bewahrenswerte Schöpfung, die in starker Gefahr ist. Die taz wird mit einem jungen Journalist*innenteam von diesem Kirchentag in Dortmund berichten. Unter der Leitung von taz-am-Wochenende-Redakteur und taz-Panter-Akademie-Mentor Paul Wrusch reisen ein Dutzend taz-Panter-Nachwuchsjournalist*innen ins Herzstück des Ruhrgebiets und werden über so gut wie alles berichten, was dort geschieht, worüber auf den vielen hundert Veranstaltungen gesprochen und worüber gestritten wird. In den Kirchentagsteams haben große Journalist*innenkarrieren begonnen; auf dem ökumenischen Kirchentag 2010 in München waren im taz-Kirchentagsteam auch die inzwischen renommierten und über die taz weit hinaus bekannten Autor*innen Emilia Smechowski, Margarete Stokowski und Martin Kaul dabei.
Donnerstag, 20. Juni 2019, erscheinen in der taz die ersten vier Sonderseiten, Freitag weitere vier Sonderseiten – und auch am Wochenende wird über dieses wichtigste politisch-kulturelle Ereignis in diesen Tagen in Deutschland berichtet. Der Donnerstag ist zwar ein (katholischer) Feiertag in Nordrhein-Westfalen – Fronleichnam! –, aber die gedruckte taz, die am Mittwoch in der Berliner Redaktion gefertigt wird, soll trotzdem auf den Kirchentag angeliefert werden: Erhältlich bei den Verteiler*innen dieser Ausgabe, aber auch auf dem taz-Stand auf der „Messe im Markt“ in den Westfalenhallen (siehe Text unten).
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