Galerie Gilla Lörcher: Malgrund – Meeresgrund: Joanna Jones
Beim Anblick der neuen Gemälde von Joanna Jones, fragt man sich unwillkürlich, ob es sich um Unterwasserformationen handelt. Mit Eitempera auf Leinwand malend, verbringt die Künstlerin, die ihren Arbeitsprozess auch als Performance versteht, lange Zeit mit ihren Werken – 16 Monate hat sie an der neuen Serie gearbeitet, die derzeit in ihrer Einzelausstellung bei Gilla Lörcher zu sehen ist. Die Gemälde sind also über längere Zeiträume gewachsen, wie dies auch bei Tiefseeorganismen der Fall ist, seien es Muscheln oder Korallen oder Sandschlieren am Meeresgrund. Diese Bildgegenstände sind einerseits dem „Schönen“ in der Kunst verbunden, doch so einfach lassen sie sich nicht romantisieren. Die Grenzen zum Lieblichen, so deutet es der Ausstellungstitel „Beauty treads a razor edge“ an, sind oft nah dran am Sprung über die scharfe Klinge. So wirken einige der Arbeiten, als seien Himmel und Erde (oder eben Wasser und Meeresgrund) kopfüber umgestürzt. Bei Jones darf es gleichzeitig sein, das Anziehende und das Heftige. nym
Bis 28. 6., Do.–Sa. 15–18 Uhr sowie nach Vereinbarung: info@galerie-loercher.de, Pohlstr. 73
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