piwik no script img

was macht die bewegung?

Mittwoch, 12. Juni

Kiel | Doppelter Gegenwind der IMK

1954 wurde erstmals die sogenannte Innenministerkonferenz (IMK) ins Leben gerufen. Seither treffen sich die Innenminister*innen der Länder regelmäßig, um nach eigenen Angaben länderübergreifende Agenden auf politischer Ebene zu verankern. Zenterale Themen dieser Konferenzen sind u. a. Staatsrecht, Verwaltung und Zuwanderung, Innere Sicherheit und Verfassungsschutz. Die 210. Sitzung der Innenminister*innen findet Mitte Juni an zwei Tagen in der Stadt des Matrosenaufstandes statt.Vielleicht ist es dieses historische Erbe, dass sich in der Hafenstadt gleich doppelter Gegenwind gegen die IMK zusammenzieht. Mit der #HierGeblieben-Demonstration werden an die IMK unter dem Motto „Gegen Abschiebung, Polizeimacht und Rassismus“ folgende Forderungen gestellt: Flucht müsse entkriminalisiert werden, Menschenrechte seien nicht verhandelbar und aus diesem Grund müsse allen nach Deutschland Geflüchteten ein bedingungsloses Bleiberecht zugestanden werden. Initiiert wurde die Aktion vom Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein, dessen Aufruf von vielen Initiativen unterstützt wird.Ungefähr zeitgleich startet am oberen Ende der Bergmannstraße ein Protest, der sich explizit gegen die IMK richtet. Unter dem Motto „Gegen Repression, Rechtsruck und autoritäre Formierung“ demonstriert das Bündnis „NoIMK2019“ gegen zunehmende Einschränkungen von individuellen Freiheitsrechten. Diese sieht das Bündnis durch eine Ausweitung von polizeilichen Überwachungspraktiken gefährdet. Als Beispiel dafür können die Aktualisierung der ländereigenen Polizeigesetze gelesen werden, die in der Regel den Polizeiapparat mit weitreichenden Rechten und Handhabungen ausstatten.

#HierGeblieben-Demonstration: 18 Uhr, Platz der Matrosen

#NoIMK2019-Demonstartion: 19 Uhr, Dreiecksplatz

Weitere Termine finden Sie unter: www.taz.de/bewegung

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen