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Kritik an Al-Quds-Marsch in Berlin

Anti-Israel-Marsch begleitet von lauten Gegenprotesten

Begleitet von zahlreichen Warnungen vor erstarkendem Antisemitismus in Deutschland sind beim jährlichen anti-israelischen Al-Quds-Marsch am Samstag bis zu 1.200 Menschen über den Berliner Kurfürstendamm gezogen. An den Gegenprotesten nahmen der Polizei zufolge zwischen 1.000 und 1.200 Menschen teil, darunter prominente Politiker. Alles sei überwiegend störungsfrei verlaufen, teilte die Polizei am Sonntag mit. Sie war mit 500 Kräften vertreten, um die beiden lautstarken Lager auseinander zu halten.

Am Al-Quds-Tag, der am Ende des muslimischen Fastenmonats Ramadan liegt, ruft der Iran jedes Jahr zur Eroberung Jerusalems auf. Hintergrund ist die Besetzung Ost-Jerusalems durch Israel während des Sechstagekrieges 1967. Al-Quds ist der arabische Name für Jerusalem. Demonstranten des Marsches trugen Palästinafahnen, Deutschlandfahnen und teils Transparente mit Slogans gegen Israel.

Eingeschritten seien die Beamten, als Demonstranten den Slogan „Kindermörder Israel“ skandierten. Als Demonstranten den Ruf erneut begannen, stoppte die Polizei den Aufzug, bis die Rufe beendet waren.

„Wenn Antisemiten ihr hassendes Haupt erheben, ist Widerstand angesagt. Deshalb sind wir hier“, sagte Bundestags-Vizepräsidentin Petra Pau (Linke) auf der Gegenkundgebung. Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, der Grünen-Politiker Volker Beck, Israels Botschafter in Deutschland, Jeremy Issacharoff, sowie der US-Botschafter Richard Grenell waren vor Ort. Zu den Gegen­demos hatte ein breites Bündnis aus Parteien und Gruppen aufgerufen. Der Berliner Senat sah sich Kritik ausgesetzt, dass der Marsch stattfinden durfte. Berlins Innensenator Andreas Geisel (SPD) sagte, ein Verbot des Marschs sei juristisch nicht möglich gewesen. (dpa)

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