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brief des tages

Schluss mit den emanzipativen Mätzchen

„Stechuhr? Ja, bitte!“, taz vom 15. 5. 2019

Als Vorgesetzter und Kollege teile ich das Lob der taz-Autorin Anja Krüger zu dem Urteil des Europäischen Gerichtshofs absolut: Es kam mir von Anfang an suspekt vor, dass eine Mitarbeiterin bat, im Home Office arbeiten zu dürfen, weil sie ihre Karriere weiterverfolgen, aber gleichzeitig auch „Care-Arbeit leisten“ – sie nannte das: „für ihre Kinder da sein“ – wollte. Konnte die ihre Kinder nicht einfach vor die Playstation setzen?

Oder der Kollege, der behauptete, während seiner Zugfahrt von und zur Arbeit zu arbeiten, dafür aber weniger lange im Büro zu sein, um nicht zu spät nach Hause zu kommen und noch Zeit mit seiner Familie verbringen zu können. Seit wann gibt’s denn so was, zu Hause gemeinsam kochen? Kann der das nicht seiner Frau überlassen und sich stattdessen auf seine Rolle als Bürohengst und Alleinverdiener konzentrieren?

Schön jedenfalls, dass solche emanzipa­tiven Mätzchen bald vorbei sind, wenn das Urteil konsequent und überall exekutiert wird und es wieder wird wie früher – da war sowieso alles besser! Markus Holt, Haltern am See

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