5 dinge, die wir diese woche gelernt haben
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1Ex-Geheimdienstler sind geltungssüchtig

Ehemalige Geheimdienstchefs vertreten gerne öffentlich wilde Thesen, das ist beim Strache-Video wieder zu erleben. Ex-BND-Chef August Hanning forderte die SZ und den Spiegel auf, ihre Quelle offenzulegen, er sorgt sich um „Wahlmanipulation“ und „Wohnraumüberwachung“. Genauso unbelegt spekuliert Ex-BND-Vize Rudolf Adam über den Mossad als Urheber des Videos. Ex-Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maaßen (bekannt vom Chemnitzer Hase-Video) sieht in der Bild die „Videofalle“ als größtes Problem. Und Bild hielt es nicht mal für nötig, den Leser*innen mitzuteilen, was Maaßen heute macht: Wahlkampf für den rechten Flügel der CDU.

2 Taiwan ist Trendsetter

Es gibt auch fortschrittliche Inseln: Taiwan hat als erstes Land in Asien die Homo-Ehe eingeführt. Am Freitag durften die ersten gleichgeschlechtlichen Paare heiraten. Konservative Politiker und religiöse Gruppen hatten versucht, die Reform zu verhindern. Ohne Erfolg.

3 Es gibt nur einen Claas Relotius

Nach monatelanger Arbeit hat die Relotius-Kommission ihren 17-seitigen Abschlussbericht vorgelegt. Ein Ergebnis: „Die Kommission hat beim Spiegel keinen weiteren Claas Relotius gefunden.“ Der junge Meisterfälscher konnte aber sehr lange ungehindert walten, obwohl es Verdachtshinweise gab. Aber dass einer super Geschichten geschrieben hat, war wichtiger, als dass sie stimmen. Der Bericht formuliert in hanseatischer Zurückhaltung auch ein grundsätzliches Problem: „Die Kritik- und Fehlerkultur im Haus ist nicht sehr ausgeprägt.“

4 Frauen arbeiten bei Wärme besser

Frauen frieren schneller, das ist ein Klischee, stimmt aber wohl im Durchschnitt. Forscher haben jetzt in einem Laborversuch herausgefunden, dass Frauen bei Wärme auch leistungsfähiger sind. Demnach erhöht jedes Grad mehr die Leistung der Frauen messbar. Zwischen 30 und 33 Grad erzielten sie Höchstleistungen. Männer hingegen punkteten bei niedrigeren Temperaturen, besonders unter 20 Grad. Unklar ist, was das nun für die Beheizung von Großraumbüros bedeutet.

5 #MeToo geht in die Millionen

Der Ex-Filmmogul Harvey Weinstein, der die #MeToo-Debatte ausgelöst hat, muss zahlen. Medienberichten zufolge hat er sich mit diversen Klägerinnen auf eine Entschädigungssumme von 44 Millionen Dollar geeinigt. Ein strafrechtlicher Prozess steht noch aus. Ihm wird Vergewaltigung und sexuelle Nötigung vorgeworfen, was Weinstein bestreitet. Sebastian Erb