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„Under the Tree“ Foto: farbfilm

Vor zwanzig Jahren gab es diese Geschichte mit dem Maschendrahtzaun, bei der Stefan Raab viel Geld verdiente, und die Nation vereint über den gesächselten Nachbarschaftsstreit kicherte. Ein Nachbarschaftsstreit kann aber auch zu einer Katastrophe ausarten. Wie in „Under the tree“: Hafsteinn Gunnar Sigurðssons Drama beginnt mit einem Baum, der eine Vorortidylle nahe Reykjavik überschattet. Im wahrsten Wortsinn – der alte Baum, der seit Jahrzehnten im Vorgarten von Inga und Baldvin wächst, verschattet die nachbarliche Terrasse. Zunächst unmerklich verdüstert sich die Stimmung in Sigurðssons Tragödie, von der man anfangs vor allem ihre Skurrilität wahrnimmt, ab einem gewissen Punkt rapide. Der Himmel zieht sich zu, der Baum nimmt immer mehr Licht weg, die (echten und subtilen) Schläge werden gewalttätiger, die Verletzungen tiefer. Dass es in Wahrheit um etwas anderes geht, als um Baumschatten und Gekränktsein, sickert langsam ins Bewusstsein des Publikums … In 12 Kinos

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