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Die EU ist ein Friedensprojekt und als solches durchaus geschätzt. Auch die Europaspiele bezeichnen sich selbst als Friedensprojekt. Das Kontinentalolympia wird vor allem in Ländern geschätzt, die nicht den besten Ruf haben, was Menschenrechte betrifft. Vor vier Jahren haben die Europaspiele in Aserbaidschan stattgefunden, in diesem Juni tun sie es im belarussischen Minsk. Eine Friedensflamme, die am Freitag am Altar des Augustäischen Friedens, der Ara Pacis, in Rom entzündet worden ist, hat sich auf den Weg nach Weißrussland gemacht. Damit den Frieden nur ja keiner stört, wird die Fackel von einem Bikerklub aus Minsk begleitet. Friedensflamme und „The One Chapter Belarus“ sind mittlerweile in Frankreich angekommen, in Courmayeur am Fuße des Montblanc.

Auf Friedensfahrt befindet sich auch der Heilige Vater. Franziskus ist am Sonntag in Bulgarien eingetroffen. Dort ging ganz besonders heilig zu. In Sofia traf der katholische Franziskus auf den bulgarisch-orthodoxen Patriarchen Neofit. Beide werden von ihren Schäfchen „Eure Heiligkeit“ genannt, und so redeten sie sich auch gegenseitig an. Immerhin. Neofit gilt nicht gerade als Freund der Ökumene, und so beschränkte sich das Treffen der Heiligkeiten auf das protokollarische Minimum.

Maximalen Erfolg streben dagegen alle Künstler*innen an, die beim Eurovision Song Contest in Tel Aviv antreten. Auch die Auftritte in den Quali-Runden wollen wohl geprobt sein, und so sind schon etliche Teilnehmer*innen vor Ort. Gestern standen Übungsauftritte von Eliot aus Belgien, Oto Nemsadze aus Georgien, Kate Miller-Heidke aus Australien, Hatari aus Island, Victor Crone aus Estland, Conan Osíris aus Portugal, Katerina Duska aus Griechenland und Serhat aus San Marino an. So richtig ernst wird es in Tel Aviv beim ersten Halbfinale am Dienstag, 14. Mai. Das Finale steigt dann am Samstag drauf.

Die Motorrad-Eskorte mit der Friedensflamme der Europaspiele wird dann schon in Weißrussland unterwegs sein.

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