5 dinge, die wir diese woche gelernt haben:
1 Bestätigung macht Schüler*innen gut
Gehen Lehrer*innen davon aus, dass bestimmte Schüler*innen gute Leistungen erbringen, dann sind diese tatsächlich besser. Das belegen Untersuchungen am Berliner Institut für Integrations- und Migrationsforschung. Das mag auch daran liegen, dass Lehrer*innen solchen Schüler*innen im Unterricht mehr Zeit widmen. Herausgefunden wurde bei der Untersuchung auch, dass Lehrer*innen an Kinder aus türkischstämmigen Familien – auch bei gleicher Leistung – weniger hohe Erwartungen haben.
2 Gehirne von Pokémonfans sind anders
Wer als Kind oft Pokémonvideospiele gespielt hat, hat im Gehirn ein spezielles Pokémonfigurenerkennungsareal ausgebildet. Das haben Wissenschaftler der Stanford-Universität jetzt herausgefunden. Interessant sei dabei vor allem, wo sich diese Pokémonerkennungsnische im Gehirn befindet. Die Wissenenschafler glauben, dass Menschen mit Lese- und Rechtschreibschwäche oder solche, die keine Gesichter erkennen können, in diesem Bereich eine Schwachstelle haben.
3 Viele Erzieher*innen fehlen
215.000 Erzieher*innen fehlen – das steht in einer Pressemitteilung des Instituts für Wirtschaft: Dass ein arbeitgebernahes Wirtschaftsinstitut damit nun an die Öffentlichkeit geht, ist durchaus interessengeleitet. Neoliberale Ökonomen betrachten Frauen und Mütter als stille Arbeitsreserve. Aufgrund der Hochkonjunktur werden sie gerade wieder gebraucht. Dass Bund, Länder und Kommunen rechten Ideologien mit ihrem konservativen Familienbild, das Mütter lieber im Haus als bei der Erwerbsarbeit sieht, in die Hände spielt, wenn sie kein adäquates Kitaangebot bereitstellen, steht da nicht.
4 Kinder erkennen weniger Vogelarten
Nicht nur die Zahl der Tierarten sinkt, auch die Zahl der Tierarten, die von Kindern erkannt wird. Das kam bei einem Test heraus, der die Formenkenntnis von 2.000 Schüler*innen am Beispiel einheimischer Vogelarten ermittelte. Währen Kinder 2007 noch fünf Gartenvögel erkennen konnten, waren es jetzt fast nur noch vier.
5 Kinder ändern Erwachsene
Kinder können die Meinung Erwachsener zum Klimawandel beeinflussen. Das zumindest sagen nun auch Forscher der North Carolina State University, die diese Frage untersuchten, auf die Greta Thunberg sie brachte, die zuerst ihre Eltern bearbeitete, bevor sie sich mit ihrem Schild vor das schwedische Parlament setzte. Dies gelinge den Kindern, weil sie ideologiefrei argumentierten, so die Wissenschaftler. Waltraud Schwab
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