: Physio fällt heute aus
Angehende PhysiotherapeutInnen streiken für die Schulgeldfreiheit
VonSimone Schnase
Physiotherapie-Auszubildende werden heute und morgen ihre Praxiseinsätze an Bremer Kliniken und Pflegeheimen bestreiken. Sie fordern die Umsetzung der ursprünglich bereits für Januar zugesagten Schulgeldfreiheit für ihre Ausbildung.
Die zuständige Gesundheitssenatorin Eva Quante-Brandt (SPD) hatte den Auszubildenden im vergangenen Jahr den Wegfall des Schulgelds zum ersten Januar 2019 versprochen. Dafür sollte begleitend mit Krankenkassen über eine Refinanzierung der Ausbildung verhandelt werden. Die verwies jedoch darauf, dass dies nur bei Angliederung der Ausbildung an ein Krankenhaus möglich sei. Da dies im Falle der Physiotherapieschule der Bremer Heimstiftung nicht der Fall ist, verzögert sich der Start der Schulgeldfreiheit bis heute.
Laut einer Mitteilung der Gewerkschaft ver.di hätten die Auszubildenden nun „über gewerkschaftliche Kontakte herausbekommen“, dass die Physiotherapieschule vollständig in den kommunalen Klinikverbund GeNo inte-griert werden soll und somit nicht nur die Finanzierung des Schulgeldes gesichert wäre, sondern dank eines bestehenden Tarifvertrages überdies eine Ausbildungsvergütung gezahlt werden müsste.
Die Auszubildenden fordern in der ver.di-Mitteilung nun, „schnellstens über den aktu-ellen Stand der Verhandlungen zwischen Heimstiftung, GeNo und der Senatorin informiert“ zu werden sowie die sofortige Entbindung von der Schulgeldpflicht: „Selbst wenn sich eine gute Lösung noch begründet hinziehen sollte, möchten wir, dass der Senat in dieser Zeit für das Schulgeld komplett einspringt. Unsere Miete und Lebensunterhalt müssen wir schließlich trotzdem zahlen!“
Die dreijährige Ausbildung kostet derzeit insgesamt rund 15.000 Euro, die die Auszubildenden durch Bankkredite, BaFöG und Erspartes selbst finanzieren müssen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen