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Archiv-Artikel

„Keine Frage des Alters“

INFOVERANSTALTUNG Der Berufseinstieg nach der Elternzeit: Schwierigkeiten und Chancen

Von KRY
Silke Steckel

■ 48, ist die Beauftragte für Chancengleichheit bei der Agentur für Arbeit in Bremen.

taz: Frau Steckel, warum ist der Wiedereinstieg nach der Familienzeit so schwer?

Silke Steckel: Zum einen liegt es an veralteten Qualifikationen. Je länger die Unterbrechung war, desto schwieriger ist es, an die aktuellen Arbeitsmethoden wieder anzuknüpfen. Zum anderen haben die Arbeitgeber oft Vorbehalte, wenn sie wissen, da ist eine Familie im Hintergrund, oder wenn der oder die Betroffene in Teilzeit anfangen möchte.

Gibt es auch Männer, die nach der Elternzeit Schwierigkeiten beim Berufseinstieg haben?

Eher nicht. Männer nehmen sich in der Regel nur eine kurze Elternzeit und können danach wieder zu ihrer alten Arbeitsstelle zurück. Frauen bleiben hingegen oft auch nach der Elternzeit noch länger zuhause und es ist für sie daher sehr schwer, nach einer langen Unterbrechung wieder in ihren Beruf einzusteigen.

Das heißt, die Frauen werden durch den Arbeitsmarkt dazu genötigt, ihre Elternpause zu verkürzen?

Die Tendenz der letzten Jahre weist darauf hin, dass auch Frauen mittlerweile zu einer kürzeren Elternpause neigen.

Was kann den Einstieg nach längerer Elternpause erleichtern?

Ich würde jeder Frau, die im Beruf schwanger wird, raten, während der Elternzeit weiterhin engen Kontakt mit dem Arbeitgeber zu halten. So bleibt man über Neuerungen im Betrieb auf dem Laufenden und das erleichtert den Einstieg nach der Babypause meist erheblich.

Gibt es den perfekten Zeitpunkt, um Kinder zu bekommen?

Das kommt ganz auf die Frau an. Manche packen ihr Studium mit Kind und sind dann beim Berufseinstieg schon junge Mütter. Andere möchten zuerst einen festen Job, bevor sie über Kinder nachdenken. Das ist keine Frage des Alters, sondern des Typs. KRY

„Wiedereinstieg leichtgemacht“: 9.30 Uhr, Agentur für Arbeit, Doventorsteinweg 48-52