: BERICHTIGUNG
Dass man so ein abgenudeltes und oft zum Roaring-Twenties-Spektakel verkommenes Stück wie Brechts „Dreigroschenoper“ mit zeitgemäßer Dringlichkeit inszenieren kann, zeigte die Regisseurin Friederike Heller in Dresden, wir berichteten gestern. Es fehlte bloß die Information, dass dies zum Auftakt der 100. Spielzeit des Staatsschauspiels Dresden gelang, und das macht die Freude über den gelungenen Umgang mit einem alten Stoff doch sogar noch ein bisschen größer. Alte Evergreens als neue Glamourshow, wäre doch schön, man könnte das von vielen Inszenierungen von Stücken sagen, die mit hundert oder zweihundert Jahre alten Stimmen zu uns sprechen. Versucht wird es oft, haut aber längst nicht immer hin.