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Lumumba-Held stirbt im Kongo

Einer der letzten prominenten Mitstreiter des kongolesischen Befreiungshelden Patrice Lumumba ist tot. Antoine Gizenga starb am Sonntag im Alter von 93 Jahren in einem Krankenhaus in Kinshasa, wie seine Partei bestätigte.

Gizenga war nach Kongos Unabhängigkeit 1960 Stellvertreter des Premierministers Lumumba gewesen, der wegen seiner sozialistischen Sympathien auf Betreiben westlicher Länder entmachtet, verhaftet und schließlich mithilfe der alten Kolonialmacht Belgien erschossen wurde. Er leitete eine Lumumba-treue Gegenregierung im heutigen Kisangani, bis er verhaftet wurde, und schloss sich lumumbistischen Rebellen an, die zeitweise drei Viertel des Landes kontrollierten. 1965 bis 2002 lebte er im Exil. Bei Kongos ersten freien Wahlen 2006 kam er als Präsidentschaftskandidat der „Vereinigten Lumumbistischen Partei“ (Palu) mit 13 Prozent auf den dritten Platz und wurde kurzzeitig Premierminister.

Im Kongo löste die Nachricht von Gizengas Tod verbreitete Trauer aus. Regierungssprecher Lambert Mende würdigte ihn als „Vorbild für alle Generationen“ des Landes. (D.J.)

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