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Pinguine auf schmelzenden Schollen

Das Bremer Überseemuseum beschäftigt sich mit der Antarktis. Das City 46 zeigt im Rahmenprogramm Filme über den Eis-Kontinent

Von Wilfried Hippen

Bis Ende April noch ist im Bremer Überseemuseum die Sonderaustellung „Antarctica“ zu sehen. Das Besondere daran: Kuratiert wurde sie von Luc Jacquet, dem oscarprämierten Regisseur des Filmes „Die Reise der Pinguine“. Sehr audiovisuell ist die Ausstellung deshalb gestaltet. Filmsequenzen von einer 45-tägigen Expedition in das antarktische Adélieland, die er 2015 unternahm, werden auf mehreren großen Leinwänden projiziert, dazu pfeift der Wind und Vögel schreien.

Begleitend zur Ausstellung zeigt das Bremer Kino City 46 eine kleine Reihe mit Filmen über den sechsten Erdteil, natürlich auch Filme von Luc Jacquet. Sein größter Erfolg läuft zwar nicht, mit „Die Reise der Pinguine 2“ aber dessen Fortsetzung – allerdings als Kinderfilm am nächsten Samstag und Sonntag um 16 Uhr. Dass er diesen Film zwölf Jahre nach dem ersten Teil drehte, gibt schon einen Eindruck davon, wie lange und intensiv sich Jacquet mit dem Kontinent befasst hat.

Davon zeugt auch sein weniger bekannter Film „Zwischen Himmel und Eis“ aus dem Jahr 2015, der zwischen dem 9.und 12. März läuft. Statt niedlicher Pinguine zeigt er hier, wie die Klimaerwärmung die Antarktis verändert. Eindrucksvolle Belege dafür sind die Archivaufnahmen des französischen Polarforschers Claude Lorius, der seit 50 Jahren an der Erforschung der Antarktis arbeitet und den Jacquet porträtiert.

Seit dem Wettlauf, wer als Erster den Südpol erreichen konnte, bietet die Antarktis mit ihren extremen Lebensbedingungen auch sportliche Herausforderungen. Diesen stellen sich zwei Extremsportler in der Dokumentation „No Man’s Land – Expedition Antarctica“, der zwischen dem 21. und 27. März auf dem Programm steht.

Die Österreicher Matthias Mayr und Matthias Haunholder sind zu Fuß, auf Skiern und mit Kites 150 Kilometer lang durch die Eis- und Schneelandschaft gereist. Mayr hatte trotz dieser Strapazen noch genug Energie, Filmaufnahmen zu drehen. Man bewundert bei diesem Film denn auch eher die körperlichen Anstrengungen der Protagonisten als die Natur, die sie ja eher bewältigen als kennenlernen wollen.

Wozu Menschen angesichts dieser lebensfeindlichen Umwelt fähig sind und waren, macht die Geschichte der Expedition von Ernest Shackleton im Jahr 1914 deutlich. Mit seinem Expeditionschiff „Endurance“ fror er bei dem Versuch, die Antarktis über den Südpol mit einem Schiff zu überqueren, im Packeis ein und rettete durch eine tollkühne Fahrt in offenen Booten zu einer 800 Seemeilen entfernten Walfangstation nach 635 Tagen die Besatzung. Der Kameramann Frank Hurley begleitete die Expedition, 1919 dokumentierte er das Drama im Stummfilm „South“. Da die Vorführung dieses Films sehr teuer ist, wird er nur einmal gezeigt, am 27. März um 20 Uhr.

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