: Baustelle mit Weltklasse-Niveau
Kammerphilharmonie zeigt Baustelle ihrer neuen Räume in der Gesamtschule Ost. Vertrag mit Järvi verlängert. Verhandlungen über Zuschüsse laufen noch
Bremen taz ■ Wenn die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen spricht, dann immer in den höchsten Tönen. Einen tristen Sichtbeton-Innenhof auf der Baustelle Gesamtschule Ost stellte das Bremer Weltklasse-Orchester gestern mit dem künstlerischen Leiter Paavo Järvi und Kultursenator Jörg Kastendiek (CDU) vor – den neuen Probensaal. Weltklassig soll er werden, geeignet für SACD-Aufnahmen höchster Qualität und Konzerte. Beinahe nebenbei gab der Geschäftsführer des privaten Kammerorchesters Albert Schmitt bekannt, dass Järvi seinen 2006 auslaufenden Vertrag erneuert hat – Jahr für Jahr soll das Engagement des estnischen Dirigenten verlängert werden zusammen mit der Verabredung konkreter „Projekte“. Und die gibt es genug: Die Salzburger Festspiele stehen regelmäßig auf dem Programm, eine Japan-Tournee im Mai 2006, auf der auch der gesamte Zyklus der neun Beethoven-Symphonien gespielt werden soll, 2007 dann in Strasbourg.
Järvi revanchierte sich in höchsten Tönen über das Orchester, das ihm von der New York Times das Lob „event of the year“ für ein Konzert in der Carnegy Hall eingebracht hat. Die Arbeit mit der Kammerphilharmonie „never feels like work, it is a joy“, meinte Järvi, und die gerade in den letzten Tagen aufgenommene Beethoven-SACD lobte er als den besten seiner Tonträger.
Im Rahmen seines Engagements für den Nachwuchs hat die Kammerphilharmonie die „Patenschaft“ das Bremer Landesjugendorchester übernommen. Wenn der neue Probenraum im kommenden Sommer fertig ist, will sie auch mit den Schülern der Gesamtschule Ost zusammenarbeiten. Dann erwartet das Spitzenorchester, dass das Land Bremen seine Förderung fortsetzt – dass der Senat dem Orchester den neuen Probenraum spendiert, war zumindest ein starkes Signal. kawe